Dienstag, 25. April 2017
Drüber gelesen: Verfilmung “Gleißendes Glück“
Fast 17 Jahre ist es jetzt her, dass ich den Roman “Gleißendes Glück“ von A.L. Kennedy gelesen habe. Nicht unbedingt viele Einzelheiten waren mir in Erinnerung geblieben, aber ein ungutes schweres Gefühl und die Gewissheit, dass es um Gewalt in einer Ehe ging. Wie und ob die Protagonistin einen Weg aus ihrem Gefängnis gefunden hat, hätte ich heute nicht mehr sagen können.

Und dann lese ich vor ein paar Wochen bei den Kinotipps meine TV-Zeitschrift einen Artikel über die Verfilmung eben diesen Romans. So bedrückend und beklemmend das Lesen des Buches damals für mich war, wusste ich doch sofort, dass ich diesen Film unbedingt haben musste. Gestern nun habe ich mir ihn angeschaut und bin froh, es getan zu haben. Denn wie der Titel schon verheißt, geht es nicht nur um Gewalt und Unterdrückung, sondern eben auch um das kleines Quäntchen Glück, dass uns Menschen manchmal zuteil wird. Da muss ich mich wohl selbst fragen, warum mir genau dieses Detail in meiner Erinnerung verborgen geblieben war.

Mit der wunderbaren Martina Gedeck und Ulrich Tukur in den Hauptrollen grandios besetzt ist der Film, wie eben auch der Roman, absolut empfehlenswert!


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Montag, 5. Dezember 2016
Drüber gelesen: Verfilmung “Der namenlose Tag“
In einem Post bei Facebook habe ich jetzt gelesen, dass der Roman von Friedrich Ani “Der namenlose Tag“ verfilmt werden soll. Erst kürzlich habe ich mir diesen Krimi als Hörbuch auf die Ohren gegeben und war restlos begeistert. Laut Thüringischer Landeszeitung soll man sich dafür Volker Schlöndorff ins Boot geholt haben. Gedreht wird in der schönen Stadt Erfurt. Für die Rolle des Kriminalkommissars a.D. Franck ist der brillante und äußerst charismatische Schauspieler Thomas Thieme vorgesehen. Der Autor Friedrich Ani, aus dessen Feder bereits einige Krimis des Münchner Tatorts entspringen, hat mit seinem letzten Roman einen atmosphärischen Kriminalfall geschrieben. Sollte der Film nur halb so gut werden wie die Buchvorlage, wird er bestimmt ein Erfolg.

Ein bisschen Geduld müssen wir allerdings noch haben, denn laut besagten Artikel beginnen die Dreharbeiten erst im Februar 2017.

Also ich freu mich drauf!

Friedrich Ani “Der namenlose Tag“

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Dienstag, 26. April 2016
Drüber gelesen: Karen Duve "Macht“
In der neuen Ausgabe der „Bücher“ - Zeitschrift las ich ein Interview mit der Schriftstellerin Karen Duve. Ihr neuester Roman „Macht“ scheint zur Zeit in aller Munde. Auch in der Talk Sendung „Kölner Treff“ am letzten Freitag stand sie Rede und Antwort. Kritikpunkt ist wohl der Inhalt des Buches. Duve entwirft hier ein Zukunftsszenario, im Jahr 2031, in dem Frauen gleichberechtigt sind. Frauen besitzen also in dieser fiktiven Geschichte gleichermaßen hohe Positionen unter anderem in Politik und Wirtschaft. Diese Tatsache bringt einen Politiker dazu, seine Frau als eine Art „Sklavin“ in seinem Keller einzusperren. Von nun an übernimmt er die Macht, und sie muss ihm für allerlei Dienste gefällig sein.

Aufgrund dieses Inhalts wird Karin Duve, so die Autoren selbst, als Männer hassend in vielen Kritiken beschimpft. Außerdem sei die Beschreibung, weil aus der Sicht des Täters dargestellt, zu grausam. Gerade Frauen, die größte Leserschaft der Autorin, seien schockiert über die Wahl des Themas.

Ein eigenes Bild kann man sich natürlich erst machen, wenn man das Buch selbst gelesen hat. Schockierend aber ist für mich, dass die bloße Idee selbst der vollständigen Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau zu einer derart überzogenen Diskussion führt!

Mehr zum Buch und ein paar positive Kritiken:
http://www.kiwi-verlag.de/buch/macht/978-3-86971-008-2/


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Montag, 7. September 2015
Drüber gelesen: Deutscher Buchpreis 2015
Literatur-und Buchpreise gibt es zahlreiche. Da ist der Ingeborg-Bachmann-Preis, der Georg-Büchner Preis, der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, um nur einige von ihnen zu nennen. Am Vorabend der Frankfurter Buchmesse (in diesem Jahr am 12. Oktober) wird nun zum 11. Mal der deutsche Buchpreis verliehen.

„Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet der Börsenverein des Deutschen Buchhandels Stiftung jährlich zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse den besten Roman in deutscher Sprache aus.“ (Zitat: http://www.deutscher-buchpreis.de/der-preis/). Bereits im Februar eines jeden Jahres wird die Jury
bekannt gegeben. Diese setzt sich aus verschiedenen Vertretern der Buch- und Medienbranche zusammen. Jeder Verlag ist berechtigt einen Titel einzureichen; aus allen werden dann etwa zwanzig für die sogenannte „Longlist“ nominiert. Nach einem weiteren Auswahlverfahren sind es dann noch etwa sechs Bücher, die „Shortlist“, aus denen der Sieger ermittelt wird.

Sicher bedeutet jeder diese Preise eine große Auszeichnung für den Autor, Werbung und Renommee für den Verlag und im besten Fall höhere Verkaufszahlen. Doch unabhängig von jeglichen Preisverleihungen und Siegesprämien sind es letztendlich wir Leser, die über den Erfolg eines Buches entscheiden.


Mehr Informationen sind hier zu finden:

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Buchpreis
http://www.deutscher-buchpreis.de
http://www.buchmesse.de


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Montag, 17. November 2014
Drüber gelesen: „Bibliothek deutschsprachiger Gedichte“
Ein kleiner Münchner Zeitschriftenverlag hat es sich zur Aufgabe gemacht, das deutschsprachige Gedicht, bzw. die deutschsprachige Lyrik, vor dem Aussterben zu bewahren. Das tut er, indem er unter anderem jungen Autoren und solchen die es werden wollen, eine Plattform bietet, ihre selbstverfassten Gedichte zu veröffentlichen und beurteilen zu lassen.

Über seine Homepage bietet der Verlag Fernstudien in literarischem Schreiben an, Informationen über namhafte Autoren, deren Schaffen, Werk, Geburts- bzw. Todestag und außerdem können Interessierte an einem wöchentlichen Poetry-Slam oder dem jährlichen Gedichte-Wettbewerb teilnehmen. Jeder, der schon einmal ein Gedicht geschrieben hat, kann dies einreichen und auf Wunsch ein Gutachten erhalten. Ab Januar eines jeden neuen Jahres kann man seine Gedichte online einreichen. Ich selbst habe dies jetzt schon einige Male getan. Gegen einen kleinen Unkostenbeitrag ist es möglich, ein Basisgutachten bzw. ein ausführliches Gutachten zu erhalten. Dies bildet die Möglichkeit einer guten und ehrlichen Rückmeldung über die eigene Arbeit.

Das Gedicht wird, wie ich direkt bei dem Realis Verlag erfahren konnte, von Lektoren gelesen und beurteilt und an eine Schar von Juroren, die sich aus Schriftstellern, Autoren, Germanisten und Uni-Professoren zusammensetzt, bewertet.

Ich habe mich bisher immer für das kleine Basisgutachten entschieden, das bis vor einigen Jahren noch kostenlos war. Für diese fachlich kompetente Rückmeldung bin ich außerordentlich dankbar. Denn sie zeigt, was ich am Schreiben noch verbessern kann und was beim Leser Zustimmung findet. Die Gutachten sind freundlich formuliert, in ihrer Aussage sehr ehrlich und kritisieren konstruktiv. Nicht immer darf man auf ein positives Ergebnis hoffen. Entscheidet sich die Jury für das Gedicht, dann heißt das, dass es in der jährlichen Anthologie, die der Verlag herausbringt, veröffentlicht wird.


Für mehr Info:
http://www.gedichte-bibliothek.de

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Mittwoch, 4. September 2013
Drüber gelesen: Der Schriftsteller Wolfgang Herrndorf ist tot
Letzte Woche habe ich irgendwo gelesen, dass sich ein Schriftsteller namens Wolfgang Herrndorf das Leben genommen hat. Ich hatte diesen Namen nie gehört. Es ist meiner angeborenen Neugierde gegenüber geschuldet, dass ich im Internet recherchiert habe. Dabei habe ich erfahren, dass ein großer Erfolg dieses Autors ein Buch mit dem Titel „Tschick“ war. Und als ich das Cover gesehen habe, erkannte ich es wieder. Als der Roman erschien ist mir das überaus bunte und auffällige Cover mehrmals aufgefallen; ich kann mich sogar erinnern, mir den Inhalt durchgelesen zu haben, aber einen Kauf nicht in Betracht gezogen habe.

Aus Ärger darüber, dass ich mir zwar das Covers dieses Romans, aber noch nicht einmal den Namen des Schriftstellers gemerkt hatte und meiner so offensichtlichen Oberflächlichkeit, empfand ich geradezu eine Art schlechtes Gewissen. Und als sei ich diesem Menschen etwas schuldig, habe ich mich weiter über sein Leben „hergemacht“. Gefunden habe ich nicht nur Romantitel, Auszeichnungen und Nominierungen, sondern auch einen Blog, indem der Autor Wolfgang Herrndorf seinen Kampf mit dem Krebs auf verstörende Weise beschreibt. Er hat diesen Kampf verloren.

Mir bleibt, in Zukunft etwas genauer hinter die Erschaffer der Werke zu schauen, denn vielleicht habe ich hier einen interessanten Menschen und das was er zu sagen hatte, geradezu verpasst. Schade drum aber nicht zu spät!


Hier geht’s zum Blog:
http://www.wolfgang-herrndorf.de

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Freitag, 2. August 2013
Drüber gelesen: „Alles was wir geben mussten“
„(…) ein Science Fiction für Leute die keinen Science Fiction mögen“ so betitelte die TV-Today diese Woche den Film „Alles was wir geben mussten“ in Pro Sieben. Die Umsetzung des gleichnamigen Romans von Kazuo Ishiguro ist wahrhaftig ein solcher Film. Ein Sci-Fi, der gänzlich auf fliegende Autos und Monsterköpfe verzichten kann. Ein überaus trauriger und nachdenklicher Film.

Auf das Buch bin ich bereits im Jahre 2005, dem Jahr seines Erscheinens, aufmerksam geworden. In ihm wird auf ganz subtile Weise ein Zukunftsszenarium beschrieben, was bestürzt und ängstigt, aber auch gar nicht so weit ab von der Realität zu sein scheint. Zunächst glaubt sich der Leser in einem „normalen“ Schullandheim zu befinden, bis Worte wie „Spende“ oder „Aufseher“ fallen und eine „Madame“ die Kreativität der Schüler prüft. Irgendwann muss man sich fragen, was das alles zu bedeuten hat. Fragen häufen sich, je tiefer man in die Geschichte eintaucht. Auch hinterher bleibt vieles unklar. Der Autor schafft während des Lesens ein unterschwellig ungutes Gefühl, ohne dass man es zu benennen vermag. Das nenne ich die große Kunst eines Literaten!

Obwohl ich mich mit dem, was ich sonst lese weit ab vom Fiktionalen bewege, war ich absolut begeistert und hingerissen von diesem beeindruckenden Roman. Die Angst, ich könnte mir die Erinnerung des Lesevergnügens mit dem Anschauen des Filmes zunichtemachen, hat sich in keinster Weise bestätigt. Die Verfilmung mit Keira Knightley und Carey Mulligan ist meiner Meinung nach sehr gelungen und nimmt nichts vom Gefühl, das die Lektüre hinterlassen hat.

Super Buch, Super Film!

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Mittwoch, 24. Juli 2013
Drüber gelesen: Der „unstillbare“ Drang……….
…..…junger Mütter, sich den Baby-Alltag von der Seele zu schreiben, hat jetzt wohl auch Lisa Feller heimgesucht(„Windeln haben kurze Beine“). Von Haus aus Comedien und angeblich Schauspielerin reiht sie sich ein in die endlos scheinende Gemeinde der Baby-Boom-Buchautoren. Schon wie Ildiky Kürthy, Sonya Kraus und seinerseits Susanne Fröhlich gibt es für diese Frauen nichts Spannenderes als die Beschäftigung mit ihren Kindern und die Beobachtung deren tollpatschiger Gebärden. Ist doch klar, dass das toll ist und Spaß macht und Freude und und und; es soll hier nicht den Eindruck entstehen, ich könnte das nicht nachvollziehen. Aber muss man darüber denn Bücher schreiben?

Schon seit Menschengedenken pflanzen wir uns unentwegt fort, und ich gehe mal davon aus, dass es doch im Großen und Ganzen überall das Gleiche ist (so ungefähr wenigstens). Die allgemeine Entwicklung von schrumpelig über putzig und süß zu ungezogen, undankbar und rebellisch haben jetzt doch schon einige mitgemacht. Also was bitte schön sollte bei Frau Feller nun anders oder witziger sein als bei Frau Hunz und Kunz? Dennoch finden derlei Unterhaltungsbücher reißenden Absatz. Na, wem‘s gefällt!

Da will ich doch hoffen, dass nicht auch noch die neugebackenen Eltern unseres „Royal Highness“ auf den Geschmack der Schriftstellerei kommen!

But for all that: Happy belated birthday, your Excellency!

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Freitag, 12. April 2013
Drüber gelesen: Bücher über menschliche Schicksale
Bei meinen Recherchen über Neuerscheinungen stoße ich derzeit neben den mir bevorzugten Romanen und Krimis auch auf Bücher über menschliche Schicksale, Biographien und Erinnerungen. Wie das so ist, lassen sich diese natürlich auch nicht pauschal kommentieren. Da gibt es die Kategorie, von denen ich glaube, sie nicht lesen zu müssen und eben solche, die sich für mich als interessant und spannend heraus kristallisieren. Oftmals sind es solche Autoren, die man nicht aus Film und Fernsehen kennt, sondern eher der "Durchschnittsmensch", der sich vielleicht mit dem Schreiben therapieren, sein Leid teilen oder anderen Mut machen will.

Meiner Meinung nach legitime Gründe ein Buch zu schreiben.

Wenn jetzt der alternde Heiner Lauterbach erzählt, wie er sich fit hält, Waldemar Hartmann über eine dritte Halbzeit schwadroniert oder Anja Kruse ihren Weg mit Buddha beschreibt interessiert mich das persönlich so viel wie der berühmte Sack Reis in China; der da fällt oder auch nicht.

Finde ich aber Bücher über „richtige Schicksale“, dann horche ich auf. Wie etwa das von Susanne Preusker, die als Gefängnispsychologin im Hochsicherheitsgefängnis in Straubing sieben Stunden von einem ihrer Klienten gefesselt und vergewaltigt wurde; der erfolgreiche Kommunikationsdirektor beim Team T-Mobile des Radsports, Christian Frommert, der über seine Magersucht berichtet oder aber auch Jorge González. Dieser schreibt über seine Kindheit in Kuba und wie er dem Regime, das es ihm nicht erlaubt seine Homosexualität zu leben, entkommt.

Manche fragen sich vielleicht „warum sollte ich mir das antun und so etwas lesen“? Nun, vielleicht um seine Emotionale Intelligenz zu stärken, und mit Empathie am Schicksal anderer teilzuhaben. Es besteht aber auch die Möglichkeit über den eigenen Tellerrand einmal hinweg zu schauen, sein eigenes Leben in einem anderen Licht zu betrachten. Oder aber sich über Vorurteile und wie die Menschen damit umgehen, klar zu werden.

Meiner Meinung nach legitime Gründe ein Buch zu lesen.

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Donnerstag, 7. Februar 2013
Drüber gelesen: Die Kunst mit Dummheit voranzukommen!
Heute Morgen saß ich kopfschüttelnd vor meiner Tageszeitung. Wigald Boning, bei dessen Namen ich schon einen Schreikrampf kriege, hat ein Buch geschrieben. Müsste eigentlich unter die Kategorie „Bücher, die die Welt nicht braucht“. Ein Buch, in dem er Einkaufszettel, die anderer Leute geschrieben haben, analysiert. Ja, man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Wigald Boning analysiert. Da stellt sich mir die Frage, ob nicht er derjenige welcher sein sollte, der sich mal analysieren lässt. Die Sammelleidenschaft habe ihn gepackt, so lese ich, selbst die Familien durchwühle Mülleimer, um ihm Material zu besorgen. Er liest sich also das, was Menschen wie du und ich so alles auf unsere Einkaufsliste schreiben. Daraus zieht er seine Schlussfolgerungen; etwa wie wir leben oder wer wir sind. Ähm….ernstnehmen kann man das doch nicht, oder? Aber witzig find ich das nun auch nicht!

Alles schön und gut, Sammler sind eben ein eigentümlich Völkchen, ABER muss man über so etwas ein Buch schreiben?

So viel allerdings steht fest: Wigald ist von uns beiden aber trotz allem der Gewinner, über ihn wird in der Zeitung berichtet, er verdient wahrscheinlich einen Batzen Geld damit, ist berühmt und im Fernsehen und ich? Ich handele mir eine ordentliche Nackenverspannung ein, denn das Kopfschütteln will und will sich nicht legen. Zse zse!

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