Freitag, 12. Oktober 2012
Drüber gelesen: Abrechnung in Buchform
Es scheint in Mode zu sein, eine persönliche Abrechnung mit wem auch immer in Buchform herauszubringen. So war in unserem regionalen Blatt heute Morgen ein Bericht über Jörg Kachelmann zu lesen, der pünktlich zur Buchmesse 2012 meint, ein Buch über seine Zeit in Haft vorlegen zu müssen. Ungerecht behandelt und diffamiert fühlt er sich und rechnet auf diesem Weg mit der Justiz und seiner früheren Geliebten ab.

Oder „unser Loddar“ Matthäus, der gestern in 3sat ein Interview live aus den Frankfurter Messehallen gab. Seine Biographie hat er geschrieben (bzw schreiben lassen). Mit zornigem Gesichtsausdruck und aggressivem Ton klagt er über die Medien, die sich sein ganzes Leben über ihn lustig gemacht hätten und jetzt sei es genug! Als Erklärung für seinen Lebenswandel gab er an, Zitat: „Ab und zu denke ich zu wenig nach und lasse meinen Gefühlen freien Lauf….“. Ach was?!

Natürlich sei auch die Gattin unseres früheren Bundespräsidenten zu erwähnen. Da schreibt Bettina Wulf über ihr ach so schreckliches Leben als „First Lady“, über die natürlich haltlosen Gerüchte, die die Medien verbreiten und den Druck und die Hilflosigkeit unter Beschuss zu geraten und die Regierung, die nicht hinter ihnen stand und den Vorwürfen zu Haus, Urlaub und Finanzen und und und…

Jeder dieser Autoren scheint sich unwohl in seiner Haut zu fühlen, scheint ein unbändiges Verlangen zu haben, sich der Öffentlichkeit mitzuteilen und Dinge geradezurücken. Sie wollen nicht nur Genugtuung verspüren, sondern auch noch Geld damit verdienen. Clever!

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Montag, 24. September 2012
Drüber gelesen: Die Bedeutung des Sprechers von Hörbuchern!
Hörbücher sind heute nicht mehr wegzudenken. Viele Bücher gibt es schon auf die Ohren, manchmal gekürzt, manchmal ungekürzt. Wobei ich die ungekürzte Fassung immer bevorzugen würde. Aber noch wichtiger scheint zu sein, von wem das Buch gelesen wird.

In einer älteren Ausgabe der Zeitschrift „Bücher“ las ich einen Bericht über ein Hörbuchunternehmen in den USA, dass neue Kunden zu gewinnen versucht (und es gelingt), indem es von Prominenten lesen lässt. Hollywoodstars wie Nicole Kidman, Dustin Hoffman und Susan Sarandon zählen zu den ganz Großen. Natürlich denkt das Unternehmen bereits weiter. Zitat: „Dank der Interpretation großer Prosa durch die besten Schauspieler wandeln wir mit diesen (….) Produktionen auf den Spuren des Kinos.“

Nach meiner Erfahrung macht nicht die Bekanntheit des Lesers ein Hörbuch aus, sondern in erster Linie der Inhalt, die Stimme und vor allem die Art des Lesens, bzw. die Interpretation. So war es ein Genuss „Die hellen Tage“ von Zsuzsa Bank zu hören. Im Augenblick lausche ich Axel Milbergs „Daisy Sisters“, geschrieben von Henning Mankell (ich werde zu gegebener Zeit über den Inhalt berichten). Dieser stottert ab und an, macht lange Pausen und betont Sätze so merkwürdig, dass sie teilweise für mich keinen Sinn mehr ergeben. Oft spule ich zurück und höre mir eine Sequenz noch einmal an. Vielleicht aber stimmt auch einfach die Chemie nicht zwischen Herrn Milberg und mir. So ist es einer älteren Dame ergangen, die ein Hörbuch wieder umtauschen wollte, weil man ihr nicht gesagt hatte, dass Martin Semmelrogge der Sprecher ist. Aus meiner Sicht irgendwie…..verständlich! Dann wäre mir Robert DeNiro als Leser doch lieber, trotz Hollywood ;))

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Montag, 17. September 2012
Drüber gelesen: Daniel Brühl: "Ein Tag in Barcelona"
Letzten Donnerstag las ich ein Interview in der Frankfurter Rundschau mit Daniel Brühl. Hauptsächlich ging es um sein Buch über Barcelona. Na ja, scheint ja ganz nett der Typ. Am nächsten abend dann in einer der freitäglichen Talksendungen: Daniel Brühl. Und er spricht über: sein Buch über Barcelona. Heute morgen im Morgenmagazin als Gast: Daniel Brühl! Dass er auch dort über sein neues Buch spricht, brauche ich sicher nicht zu erwähnen. Dass seine Sätze fast original diesselben waren wie in der Zeitung und im Talk war schon etwas schräg! Bei so viel Werbung in eigener Sache schwillt mir doch etwas der Kamm. Promibonus würde ich sagen und den mag ICH nicht unterstützen!
Fazit: Ich mag Daniel Brühl, ich liebe Barcelona, bin verrückt nach spanischem Essen, ABER warum sollte ich ein Buch lesen, um zu erfahren, wie dieser Schauspieler einen Tag in Barcelona verbringt?

Sollte mir eine gute Antwort entgegengebracht werden, bin ich natürlich bereit, mein Urteil zu überdenken.

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