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Dienstag, 23. Oktober 2012
Hakan Nesser: „Am Abend des Mordes“
liva, 19:24h
„Nein, es kommt wahrlich nie wie gedacht.“ Das könnte der Titel dieser Kriminalgeschichte sein. Denn für Kommissar Gunnar Barbarotti läuft es diesmal wirklich anders. Er trauert um seine kürzlich verstorbene Frau Marianne und wird deshalb, um ihn zu schonen, einem alten Fall zugeteilt, einem „cold case“, der keine Aussicht auf Klärung verspricht. Vor fünf Jahren verschwindet ein Mann spurlos. Die Polizei ermittelt ohne Erfolg und stellt die Fahndung nach Arnold Morinder ein. Barbarotti beginnt nur halbherzig sich in die alten Akten einzulesen und entdeckt Merkwürdigkeiten. Morinders Lebensgefährtin Ellen Bjarnebo hat vor zwanzig Jahren ihren Mann umgebracht, ihn zerstückelt und dafür in Haft gesessen.
Barbarottis Kollegin Backmann bearbeitet gleichzeitig den Tod eines Politikers. Auch sie trauert. Denn Marianne war ihre langjährige Freundin. Beide Kriminalisten versuchen den Schmerz des Verlustes zu verarbeiten und eben ihre Arbeit zu tun, jeder auf seine Art.
Am Ende kommt wahrlich alles anders als gedacht!
Hakan Nesser lässt seinen Protagonisten Barbarotti in diesem Buch noch einmal mehr grübeln und über die Welt simulieren. Er lässt ihn Gespräche mit Gott führen und ihn seine verstorbene Frau treffen, nicht nur im Traum. Wir werden Zeugen seiner Gedanken und Empfindungen:
„Er spürte, wie sich die Gefühle aus Licht und Dunkel in seinem Inneren umverteilten. Oder vielmehr, dass sich ein dünner Lichtstreif versuchte, sich mit all dem Dunkeln zu vermischen. Zwei Tropfen Milch in einem schwarzen, sehr schwarzen Kaffee…wie hieß das noch? Macchiato?“
Einfühlsam schlingert der Autor zwischen Mord, Tod und Trauer. Und kriegt am Ende die Kurve, wie es bei Hakan Nesser eben immer so ist. Er nimmt den Leser an die Hand, führt ihn in eine bestimmte Richtung, um ihn am Ende staunend und kopfschüttelnd zurückzulassen.
Meisterhaft!
Barbarottis Kollegin Backmann bearbeitet gleichzeitig den Tod eines Politikers. Auch sie trauert. Denn Marianne war ihre langjährige Freundin. Beide Kriminalisten versuchen den Schmerz des Verlustes zu verarbeiten und eben ihre Arbeit zu tun, jeder auf seine Art.
Am Ende kommt wahrlich alles anders als gedacht!
Hakan Nesser lässt seinen Protagonisten Barbarotti in diesem Buch noch einmal mehr grübeln und über die Welt simulieren. Er lässt ihn Gespräche mit Gott führen und ihn seine verstorbene Frau treffen, nicht nur im Traum. Wir werden Zeugen seiner Gedanken und Empfindungen:
„Er spürte, wie sich die Gefühle aus Licht und Dunkel in seinem Inneren umverteilten. Oder vielmehr, dass sich ein dünner Lichtstreif versuchte, sich mit all dem Dunkeln zu vermischen. Zwei Tropfen Milch in einem schwarzen, sehr schwarzen Kaffee…wie hieß das noch? Macchiato?“
Einfühlsam schlingert der Autor zwischen Mord, Tod und Trauer. Und kriegt am Ende die Kurve, wie es bei Hakan Nesser eben immer so ist. Er nimmt den Leser an die Hand, führt ihn in eine bestimmte Richtung, um ihn am Ende staunend und kopfschüttelnd zurückzulassen.
Meisterhaft!
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