Freitag, 22. März 2013
Gisa Klönne „Das Lied der Stare nach dem Frost“
Nach dem Tod ihrer Mutter stolpert Ricarda Hinrichs fast ungewollt über Ungereimtheiten ihre Familie betreffend. Eigentlich reist sie nach Berlin, um den Nachlass zu ordnen und die Beerdigung zu organisieren. Von der Polizei erfährt sie vom Autounfall ihre Mutter und muss sich mit der Frage auseinandersetzen, ob diese nicht Selbstmord begangen hat. Denn am selben Unfallort ist Jahre zuvor Ricardas Bruder Ivo verunglückt.

Rixa, wie alle sie nennen, beginnt sich auf die Spur ihrer Mutter zu begeben. Wie hat sie die letzte Zeit verbracht? Warum war sie auf dem Weg in eine Stadt im Osten des Landes, die sie nie erwähnt hat? Warum lässt sie den streunenden Kater, dem sie Asyl gewährt hat, alleine ohnr Futter in der Wohnung zurück? Statt Antworten zu finden, tauchen mehr und mehr Fragen auf. Erst als Rixa sich mit Freunden ihres verstorbenen Bruders auf den Weg nach Sellin und damit in die Vergangenheit ihrer Mutter macht, kommt sie einem Familiengeheimnis nahe.

Unterbrochen wird diese spannende Geschichte immer wieder von einem zweiten Erzählstrang, in dem der Leser von genau dieser Vergangenheit der Mutter erfährt. Die Erzählung führt uns in die Zeit 1933-1945; eine Zeit, in der zwei Generationen zuvor, ein junges Ehepaar versucht mit den politischen Umwälzungen zu leben; als Pfarrersfamilie, die in die Machenschaften der Nationalsozialisten gezogen wird.

Eine Geschichte, laut Autorin, die genauso in vielen deutschen Familien passiert sein könnte. Sie steht in Sachen Spannung den Krimis von Frau Klönne in nichts nach. Ein überaus intelligenter Familienroman, der verdeutlicht, wie Schuld und Verschweigen der Wahrheit über Generationen hinweg aufrecht gehalten werden.

Mehr zur Autorin
http://www.gisa-kloenne.de

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