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Mittwoch, 14. Oktober 2015
Von gehört? Frankfurter Buchmesse 2015
liva, 15:55h
Alle Jahre wieder! Gestern Abend hat die jährliche Frankfurter Buchmesse begonnen. Zum Auftakt wurde zum 11. Mal der Deutsche Buchpreis verliehen. Das Preisgeld von 25.000 € gewinnt Frank Witzel für den besten Roman des Jahres mit dem Titel:“ Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969“. Der Nobelpreis für Literatur geht in diesem Jahr an die Weißrussin Swetlana Alexijewitsch und Gastland ist Indonesien.
Ansonsten ist alles wie immer: massenhaft Bücher, unzählige Veranstaltungen (Lesungen, Buchpräsentationen oder Interviews mit Autoren), wahrscheinlich viele Besucher und eine einzigartige Atmosphäre. Bis einschließlich Freitag ist die Buchmesse ausschließlich für Fachbesucher geöffnet. Am Wochenende aber dürfen auch Liebhaber und Interessierte schmökern.
Auch wenn ich selbst nicht persönlich dabei sein kann, werde ich mir alle Berichte, die ich bekommen kann, zu Gemüte führen und eine kleine Auswahl meiner Favoriten treffen.
http://www.buchmesse.de
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Ansonsten ist alles wie immer: massenhaft Bücher, unzählige Veranstaltungen (Lesungen, Buchpräsentationen oder Interviews mit Autoren), wahrscheinlich viele Besucher und eine einzigartige Atmosphäre. Bis einschließlich Freitag ist die Buchmesse ausschließlich für Fachbesucher geöffnet. Am Wochenende aber dürfen auch Liebhaber und Interessierte schmökern.
Auch wenn ich selbst nicht persönlich dabei sein kann, werde ich mir alle Berichte, die ich bekommen kann, zu Gemüte führen und eine kleine Auswahl meiner Favoriten treffen.
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Freitag, 9. Oktober 2015
Véronique Olmi “Nacht der Wahrheit“
liva, 13:43h

Enzo denkt viel über die Dinge nach und ist sich ganz sicher,
dass er für seine Mutter eine Belastung ist;dass sie beide in der Gesellschaft, in der sie leben, nicht viel wert sind;dass sie aufgrund ihrer Herkunft nicht in diese Gegend gehören;dass er, Enzo, in seinem edlen College ein Außenseiter ist und niemals eine Chance haben wird;und dass er zu keiner Zeit, unter keinen Umständen, seiner Mutter von den Misshandlungen durch seine Mitschüler erzählen darf.
Also verkriecht er sich in seine eigene Welt, seine Bücher, isst trotz seines Übergewichtes zu viele Nutella-Brote, kleidet sich nur noch schwarz und hasst vor allem den Montagmorgen. Und Liouba tut weiterhin ihr Bestes, um Enzo ein besseres Leben zu bieten.
Gerade als es zum Äußersten kommt, bringt das die Wende ihrer beider Leben.
Véronique Olmi ist für mich die Meisterin des Erzählens. Auch wenn ihre Themen oft sehr düster und schwer sind, sind sie doch“ von dieser Welt“. Die Autorin gaukelt uns nichts vor, macht uns nicht glauben, das Leben sei ein Ponyhof, sondern zeigt es wie es ist, mit all seinen Facetten. Ihre Sprache ist unglaublich einfühlsam, manchmal poetisch. Auch wenn sich der Sinn ihrer Worte nicht immer gleich erschließen, und man manchmal nicht sofort weiß, wo Olmis Sätze hinführen, kann man die Bedeutung gerade zu spüren, lässt man sie eine Weile auf sich wirken.
Ungewöhnlich, verstörend, genial!
Eine weitere Rezension der Autorin hier im Blog:
http://buchlesetipp.blogger.de/stories/2189809/
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Dienstag, 6. Oktober 2015
Zum Tod des Schriftstellers Henning Mankell
liva, 13:06h
Der bekannte schwedische Autor Henning Mankell ist gestern im Alter von 67 Jahren gestorben.
Ich kann mich noch gut an den Boom erinnern, den der erste ins Deutsche übersetzte Krimi von Henning Mankell in den neunziger Jahren hierzulande ausgelöst hat. Auch ich hatte zu dieser Zeit das erste Mal von ihm gehört und den ersten Kurt Wallander Roman gelesen. Ich war begeistert. Wie eine Infektion hat sich diese Begeisterung ausgebreitet, nicht nur in mir. Denn zum ersten Mal hatte ein Autor nicht nur einen Mord, oder den Kriminalfall in den Mittelpunkt eines Romans gestellt, sondern sich auch ausgiebig mit den Menschen in einem ganzen Dezernat, allen voran dem Hauptkommissar gewidmet. In seiner mehrteiligen Reihe schuf Henning Mankell die Figur Kurt Wallander. Dieser war so authentisch beschrieben, dass man nach Lektüre einiger Bände den Eindruck gewinnen konnte, als existiere Kurt Wallander in Wirklichkeit. Begeisterte Menschen sind damals sogar, und tun es vielleicht heute noch, in den kleinen schwedischen Ort Ystad “ gepilgert“, um zu sehen, wo ihr Held wohnt und arbeitet.
Doch auch gesellschaftskritische Romane hat der Autor geschrieben. In den letzten Jahren hatte ihm hauptsächlich sein Engagement in Afrika die Inhalte seiner Bücher geliefert.
Henning Mankell war ein Schriftsteller, der immer etwas zu sagen hatte, mit leicht erhobenem Zeigefinger auf die Dinge hingewiesen hat und dessen Anliegen es war, mithilfe seiner Geschichten die Welt und das Denken der Menschen ein klein bisschen zu verändern.
Auf jeden Fall hat er zu meiner Liebe für Kriminalromane in großem Maße beigetragen!
http://www.mankell.de
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Ich kann mich noch gut an den Boom erinnern, den der erste ins Deutsche übersetzte Krimi von Henning Mankell in den neunziger Jahren hierzulande ausgelöst hat. Auch ich hatte zu dieser Zeit das erste Mal von ihm gehört und den ersten Kurt Wallander Roman gelesen. Ich war begeistert. Wie eine Infektion hat sich diese Begeisterung ausgebreitet, nicht nur in mir. Denn zum ersten Mal hatte ein Autor nicht nur einen Mord, oder den Kriminalfall in den Mittelpunkt eines Romans gestellt, sondern sich auch ausgiebig mit den Menschen in einem ganzen Dezernat, allen voran dem Hauptkommissar gewidmet. In seiner mehrteiligen Reihe schuf Henning Mankell die Figur Kurt Wallander. Dieser war so authentisch beschrieben, dass man nach Lektüre einiger Bände den Eindruck gewinnen konnte, als existiere Kurt Wallander in Wirklichkeit. Begeisterte Menschen sind damals sogar, und tun es vielleicht heute noch, in den kleinen schwedischen Ort Ystad “ gepilgert“, um zu sehen, wo ihr Held wohnt und arbeitet.
Doch auch gesellschaftskritische Romane hat der Autor geschrieben. In den letzten Jahren hatte ihm hauptsächlich sein Engagement in Afrika die Inhalte seiner Bücher geliefert.
Henning Mankell war ein Schriftsteller, der immer etwas zu sagen hatte, mit leicht erhobenem Zeigefinger auf die Dinge hingewiesen hat und dessen Anliegen es war, mithilfe seiner Geschichten die Welt und das Denken der Menschen ein klein bisschen zu verändern.
Auf jeden Fall hat er zu meiner Liebe für Kriminalromane in großem Maße beigetragen!
http://www.mankell.de
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Donnerstag, 1. Oktober 2015
Zum Tod des Literaturkritikers Hellmuth Karasek
liva, 15:19h
Wie bekannt wurde ist Hellmuth Karasek gestern im Alter von 81 Jahren verstorben. Er war nicht nur ein großer Literaturkritiker, sondern hat sich auch als Autor und Journalist einen Namen gemacht. Bekannt wurde er unter anderem durch seine Auftritte im literarischen Quartett. Auch dem Humor war er nicht abgeneigt und veröffentlichte im letzten Jahr ein Buch mit Witzen. Auch wenn ich seinen schlüpfrigen Altherrenwitzen nicht viel abgewinnen konnte, so habe ich Herrn Karasek sie aber gerne erzählen hören. Seine Buchrezensionen habe ich sehr gemocht und ihn für seine Wortgewandtheit bewundert.
Stundenlang hätte ich seinen nicht immer mit Bedacht gewählten Worten und seiner gedehnten überdeutlichen Sprechweise zuhören können. Zuletzt habe ich von ihm gehört, als ich hier bei Blogger.de zufällig ein YouTube-Video gesehen habe, in dem er mit ernster Miene den Ikea Katalog rezensiert.
Das war sicher nicht das letzte Mal, dass ich mich köstlich beim Zuhören Hellmuth Karaseks amüsiert habe. Denn in den öffentlichen Medien wie in seinen Bewunderern lebt ein solches „Unikat“ weiter.
Rezension Ikea Katalog:
https://www.youtube.com/watch?v=8mP0hwWEiko
Stundenlang hätte ich seinen nicht immer mit Bedacht gewählten Worten und seiner gedehnten überdeutlichen Sprechweise zuhören können. Zuletzt habe ich von ihm gehört, als ich hier bei Blogger.de zufällig ein YouTube-Video gesehen habe, in dem er mit ernster Miene den Ikea Katalog rezensiert.
Das war sicher nicht das letzte Mal, dass ich mich köstlich beim Zuhören Hellmuth Karaseks amüsiert habe. Denn in den öffentlichen Medien wie in seinen Bewunderern lebt ein solches „Unikat“ weiter.
Rezension Ikea Katalog:
https://www.youtube.com/watch?v=8mP0hwWEiko
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Dienstag, 15. September 2015
Anne Tyler: „Der leuchtend blaue Faden“
liva, 18:48h

Red und Abby haben viel erreicht im Leben. Er führt erfolgreich das Bauunternehmen seines Vaters, sie war als Sozialarbeiterin tätig. Fast 70-jährig, die vier erwachsenen Kinder haben ihr eigenes Leben, geht beiden nicht mehr alles so flott von der Hand. Der Alltag wird beschwerlich, Red wird schwerhörig und Abby beginnt sich geistig von der Welt zu verabschieden. Alarmiert vom Zustand ihrer Eltern rufen die Kinder bald einen Familienrat zusammen. Weil Abby sich weigert in eine Seniorenresidenz zu ziehen, zieht bald ihr Sohn Stem mit Frau und Kindern bei Ihnen ein. Es entsteht ein klassischer Generationenkonflikt. Wo die Kinder helfen und unterstützen wollen, fühlen sich die Eltern bald bevormundet, kontrolliert und ihrer Freiheit beraubt. Und so ändert sich schlagartig das unabhängige Leben des Ehepaares in einer Weise, wie sie es nie gewollt haben. Selbst der jüngste Sohn, das schwarze Schaf der Familie, reist an. Bald buhlen alle darum, den Eltern zu helfen. Während Red versucht, sich aus Streitereien herauszuhalten, flieht Abby gedanklich in die Vergangenheit.
Die Autorin erzählt ihre Geschichte nicht chronologisch, sondern geht Stück für Stück rückwärts bis in die Dreißigerjahre des 20. Jahrhunderts, als Reds Vater als junger Mann seine Heimat verlässt, um in Baltimore ein neues Leben zu beginnen. Auch hier beginnt die Geschichte des Hauses mit der „großen schattigen Veranda“.
Anne Tyler beschreibt eine ganz normale Familie und das mit viel Empathie und Sensibilität für jeden einzelnen Charakter. In jedem ihrer Sätze scheint ihre eigene Lebenserfahrung greifbar zu sein. Sie lässt den Leser grübeln über die wichtigen Dinge. Was bleibt von einem Leben, einen Menschen, einem Haus? Was und wie viel geben wir an die nächste Generation weiter? Und ist es nicht wichtig, sich der Vergangenheit der Eltern und Großeltern bewusst zu werden?
“Verschwendete denn nie jemand einen Gedanken daran, dass die sogenannten Alten von heute früher Marihuana rauchten, Herrgott noch mal, und sich Tücher um den Kopf banden und vor dem Weißen Haus demonstrierten?“ (Zitat Seite 212)
Der Leser taucht ein in das Leben anderer Leute, das genauso gut das eigene sein könnte. In eine Familiensituation, wie sie fast jeder kennt oder früher oder später erleben wird. Nicht, dass viel passieren würde in diesem Roman; dennoch war ich traurig, als er gelesen war und hätte gerne noch mal von vorn begonnen.
Ein Buch zum Nachdenken, Entspannen und Sich-mitreißen-lassen!
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Montag, 7. September 2015
Drüber gelesen: Deutscher Buchpreis 2015
liva, 14:37h
Literatur-und Buchpreise gibt es zahlreiche. Da ist der Ingeborg-Bachmann-Preis, der Georg-Büchner Preis, der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, um nur einige von ihnen zu nennen. Am Vorabend der Frankfurter Buchmesse (in diesem Jahr am 12. Oktober) wird nun zum 11. Mal der deutsche Buchpreis verliehen.
„Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet der Börsenverein des Deutschen Buchhandels Stiftung jährlich zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse den besten Roman in deutscher Sprache aus.“ (Zitat: http://www.deutscher-buchpreis.de/der-preis/). Bereits im Februar eines jeden Jahres wird die Jury
bekannt gegeben. Diese setzt sich aus verschiedenen Vertretern der Buch- und Medienbranche zusammen. Jeder Verlag ist berechtigt einen Titel einzureichen; aus allen werden dann etwa zwanzig für die sogenannte „Longlist“ nominiert. Nach einem weiteren Auswahlverfahren sind es dann noch etwa sechs Bücher, die „Shortlist“, aus denen der Sieger ermittelt wird.
Sicher bedeutet jeder diese Preise eine große Auszeichnung für den Autor, Werbung und Renommee für den Verlag und im besten Fall höhere Verkaufszahlen. Doch unabhängig von jeglichen Preisverleihungen und Siegesprämien sind es letztendlich wir Leser, die über den Erfolg eines Buches entscheiden.
Mehr Informationen sind hier zu finden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Buchpreis
http://www.deutscher-buchpreis.de
http://www.buchmesse.de
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„Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet der Börsenverein des Deutschen Buchhandels Stiftung jährlich zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse den besten Roman in deutscher Sprache aus.“ (Zitat: http://www.deutscher-buchpreis.de/der-preis/). Bereits im Februar eines jeden Jahres wird die Jury
bekannt gegeben. Diese setzt sich aus verschiedenen Vertretern der Buch- und Medienbranche zusammen. Jeder Verlag ist berechtigt einen Titel einzureichen; aus allen werden dann etwa zwanzig für die sogenannte „Longlist“ nominiert. Nach einem weiteren Auswahlverfahren sind es dann noch etwa sechs Bücher, die „Shortlist“, aus denen der Sieger ermittelt wird.
Sicher bedeutet jeder diese Preise eine große Auszeichnung für den Autor, Werbung und Renommee für den Verlag und im besten Fall höhere Verkaufszahlen. Doch unabhängig von jeglichen Preisverleihungen und Siegesprämien sind es letztendlich wir Leser, die über den Erfolg eines Buches entscheiden.
Mehr Informationen sind hier zu finden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Buchpreis
http://www.deutscher-buchpreis.de
http://www.buchmesse.de
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Sonntag, 23. August 2015
T.C.Boyle:“ Hart auf hart“ Hörbuch
liva, 13:05h

Bei einem Überfall auf einen Touristenbus in Puerto Rico wird einer der drei Täter von einem Mitreisenden mit einem gezielten Handgriff getötet. Stan, ein Ex Marine und pensionierter Schuldirektor, wird fortan als Held gefeiert. Zurück in seiner kleinen Heimatstadt in Kalifornien werden er und seine Frau von der Presse belagert, wildfremde Menschen schütteln ihm dankend die Hand und im Restaurant spendiert man ihnen Drinks. Stan wird diese zweifelhafte Berühmtheit bald zu viel, denn er hat ganz andere Probleme: seinen Sohn Adam.
Dieser, in seinem Verhalten schon immer auffällige junge Mann, wurde zeitlebens von einem Psychiater zum nächsten geschickt und therapiert. Jetzt hasst er nicht nur seinen Vater, sondern auch die Chinesen und vor allem die „Bullen“. Das gemeinsam hat er mit der etwas älteren Sara, die ebenfalls dem ganzen System rebellisch gegenübersteht. Sie beide verbindet eine leidenschaftliche Affäre.
Während Sara in seinem Haus wäscht und kocht und versucht ihr eigenes Leben in den Griff zu bekommen, streift Adam mit Tarnanzug, Rucksack und Gewehr durch die Wälder; wie sein einziges Idol Colter, der Abenteuerheld seiner Kindheit. Was für seinen Vater Stan in Vietnam grausige Wirklichkeit war, ist für Adam lediglich ein Spiel, in dem er imaginären Feind ausweicht und auf alles zielt, was sich bewegt. Er ist der Waldläufer Colter bis die ganze Situation eskaliert…
T.C.Boyle‘s Sprache ist so hart wie die Geschichte selbst. Er legt den Finger tief in die Wunde eines Amerikas, zu dessen berühmten 1000 Möglichkeiten auch diese zu gehören scheint, aufgrund seiner Waffengesetze schneller zum Mörder zu werden. Er zeigt außerdem, was Kriegseinsätze aus dem Charakter eines Menschen und deren Familien machen kann. Ein Roman, der ebenso fesselnd wie verstörend ist, einen während des Lesens, bzw. Hörens, mitreißt und danach nicht mehr loslässt. Ein großes Thema toll umgesetzt und noch dazu hervorragend vorgetragen von August Diehl.
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Donnerstag, 13. August 2015
Drüber nachgedacht: Herbstneuheiten
liva, 18:23h
Die Hitze ist derzeit ein großes Thema; schwer damit umzugehen. Doch es gibt viele Möglichkeiten sich in irgendeiner Form abzukühlen. Manche tun das mit einer kalten Dusche, einem kühlen Getränk oder einer Klimaanlage. Ich selbst versetze mich gedanklich in den bald nahenden Herbst und beschäftige mich mit den kommenden Buchneuheiten. Denn schon Monate vor ihrem Erscheinen lassen sich bei den Webseiten der Verlage die neuen Herbstkataloge als PDF Dateien durchforsten. Ich liebe es darin zu schmökern, neue Bücher und Autoren zu entdecken und mich bereits jetzt auf einige davon freuen zu können. Und wenn ich beim Durchblättern der Seiten das Rascheln des Herbstlaubes höre, vor meinem inneren Auge die mit Tau bedeckten glitzernden Spinnweben im Garten entstehen lasse oder frische Kastanien in meiner Hand spüre, dann kann ich mich sogar ein bisschen auf den Herbst freuen. Aber genug der pseudopoetischen Gedankenspielerei.
Irgendwann tauche ich dann im Jetzt und Hier wieder auf, gieße mir ein gekühltes Ginger Ale ein und bin doch eigentlich froh, dass immer noch Sommer ist!
Irgendwann tauche ich dann im Jetzt und Hier wieder auf, gieße mir ein gekühltes Ginger Ale ein und bin doch eigentlich froh, dass immer noch Sommer ist!
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Freitag, 7. August 2015
Gisa Klönne:“ Die Wahrscheinlichkeit des Glücks“
liva, 10:48h

Völlig aus der Fassung geraten macht sich die sonst so kontrollierte Frieda auf die Suche nach dem Grund für den Unfall und gerät bald tief in die eigene Vergangenheit, die Jugend ihrer an Demenz erkrankten Mutter Henny und deren Heimat, das rumänische Siebenbürgen. Noch ahnt sie nicht, dass sie einem alten Familiengeheimnis auf der Spur ist. Bei ihrer Recherche kommt sie nicht umhin, auch ihr eigenes Leben und das Verhältnis zu ihrer Tochter zu hinterfragen. Alles scheint auf den Kopf gestellt, als sie sich auch noch zu dem Frauenheld und Schriftsteller Arno hingezogen fühlt. Doch zunächst benötigt sie seine Hilfe, denn sein Vater und ihre Mutter scheinen eine gemeinsame Vergangenheit zu verbinden.
Ich muss es leider ehrlich sagen: Selten hat mich ein Buch so gelangweilt und enttäuscht wie dieses. Sowohl inhaltlich als auch sprachlich erfüllt es jegliches Klischee eines billigen Groschenromans. Die Handlung, wie auch die Figuren selbst sind unglaubwürdig und wirken allzu ausgedacht und konstruiert. Die endlosen Fragen, die sich die Protagonistin unentwegt stellt, werden, wenn sie auch bei Seite 300 noch unbeantwortet bleiben, zermürben und langweilig für den Leser. Außerdem entbehrt die Geschichte jeder Logik.
Der Grat zwischen poetischem Ausdruck und umgangssprachlicher Phrase ist sehr schmal, die Grenze dessen hier zu oft überschritten. Kaum zu glauben, dass dieser Roman aus derselben Feder stammt, wie die vor ein paar Jahren veröffentlichten und absolut lesenswerten Krimis der Autorin Gisa Klönne.
Nichts Schlimmeres gibt es beim Lesen, als wenn einen das Ende des Buches nicht interessiert.
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