Montag, 18. Februar 2013
Chad Harbach: „Die Kunst des Feldspiels“
Chad Harbach erzählt eine mitreißende, spannende Geschichte, in deren Mittelpunkt fünf Personen stehen:

Allen voran Henry, dessen Wunsch ein guter Baseballspieler zu werden; Shortstop um genau zu sein, ihn antreibt. Wie sein Vorbild Aparicio Rodriguez. Sein Buch „Die Kunst des Feldspiels“ ist für Henry zu einer Art Bibel geworden. Als Mike Schwartz den talentierten, schmächtigen Jungen entdeckt und ihn zum Westish College holt, wissen beide noch nicht, wie stark sich ihre Beziehung entwickeln wird. Mike fungiert als Couch, als Mentor, sein eigenes Leben in den Hintergrund rückend, und Henry kämpft, um seinem voraneilenden Ruf als Retter der „Harpooners“, der College Mannschaft, gerecht zu werden. Doch das gestaltet sich schwerer als gedacht.

Henrys Mitbewohner Owen trifft die Liebe seines Lebens und der gutaussehende Präsident des Provinzcolleges Mr.Affenlight stürzt in ein emotionales Chaos. Als dann auch noch seine Tochter Pella, die er über Jahre nicht gesehen hat, nach gescheiterter Ehe auftaucht, steht seine Welt Kopf.
Ab einem bestimmten Punkt des Romans sind all diese Protagonisten auf eher unkonventionelle Weise miteinander verbunden. Obwohl jeder so sein eigenes Päckchen zu tragen hat, Lebenskrisen in ganz unterschiedliche Richtungen laufen, bilden sie am Ende doch eine Gemeinschaft, ohne sich zu sehr von den anderen abhängig zu machen, aber auch ohne sie im Stich zu lassen. Jeder dieser überaus sympathischen Figuren wandert auf seinem persönlichen schmalen Grad.


Ein Debütroman der besonderen Art, den ich aufgrund seines Covers, des offensichtlichen Sportthemas nicht unbedingt kaufen würde. Hätte ihn mir nicht eine Bekannt empfohlen, wäre er an mir vorbeigegangen. Welch ein Verlust!

Es ist nicht nur ein Buch über Baseball (die Regeln etwas zu kennen allerdings ein Vorteil), sondern ein tiefgründiger und sentimentaler Roman über Erfolg, über das Scheitern, Perfektionismus, die Liebe und das große Ziel, das jeder für sich finden muss. So unglaublich spannend geschrieben, dass die Spielszenen selbst einem ausgesprochenen Sportmuffel Herzklopfen bereiten; die Beschreibung der zwischenmenschlichen Beziehungen einem vor Melancholie die (Baseball-) schuhe ausziehen.

Unbedingt lesen!!!

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