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Mittwoch, 17. Juli 2013
Drüber nachgedacht: Des Leser’s Leid
liva, 12:38h
Der gemeine Leser hat es zuweilen nicht leicht! Da hat er das gute Buch, die Zusammenfassung hört sich gut an, der Autor ist einer der ganz großen, das Thema interessant, die Zeit vorhanden – es kann losgehen mit Lesen. Doch was, wenn die ersten Seiten nicht so richtig passen, nicht fesseln, nicht gefallen?
Manchmal beginne ich ein Buch und bin sofort drin in der Geschichte, alles stimmt. Ein anderes Mal bekomme ich nur schleichend einen Zugang zum Geschriebenen oder auch gar nicht. Gelerntes Verhalten lässt sich nicht so einfach ablegen und so fällt es auch mir nicht ganz leicht, eine Sache, die ich angefangen habe, nicht auch zu Ende zu bringen. Sicher, das ist eine gute Eigenschaft, die von Durchhaltevermögen, Verantwortungsbewusstsein und Stärke zeugt. Aber hey, doch nicht bei der schönsten Nebensache der Welt, dem Lesen!
Also habe ich mir irgendwann mal vorgenommen, jedem Buch eine Chance einzuräumen. Ich lese ungefähr ein Drittel, und wenn es dann immer noch nicht gefällt, leg ich es weg. Manchmal bin ich überrascht, wenn das Buch dann plötzlich doch noch meinen Erwartungen entspricht. Sei es, weil ich mich an die Art der Sprache gewöhnt habe, oder weil sich der Inhalt auf einmal formt und Gestalt annimmt. Es gibt aber auch Zeiten, da lege ich ein Buch wirklich zur Seite, bzw. stelle es zurück ins Regal. Gelegentlich lese ich es dann zu einem späteren Zeitpunkt. Denn Thema und Inhalt eines Werkes haben auch immer etwas mit meiner momentanen geistigen Verfassung zu tun!
Sicherlich gibt es im Leben eines jeden schwerwiegendere Entscheidungen zu fällen, aber gut mal drüber nachgedacht zu haben, oder?!
Manchmal beginne ich ein Buch und bin sofort drin in der Geschichte, alles stimmt. Ein anderes Mal bekomme ich nur schleichend einen Zugang zum Geschriebenen oder auch gar nicht. Gelerntes Verhalten lässt sich nicht so einfach ablegen und so fällt es auch mir nicht ganz leicht, eine Sache, die ich angefangen habe, nicht auch zu Ende zu bringen. Sicher, das ist eine gute Eigenschaft, die von Durchhaltevermögen, Verantwortungsbewusstsein und Stärke zeugt. Aber hey, doch nicht bei der schönsten Nebensache der Welt, dem Lesen!
Also habe ich mir irgendwann mal vorgenommen, jedem Buch eine Chance einzuräumen. Ich lese ungefähr ein Drittel, und wenn es dann immer noch nicht gefällt, leg ich es weg. Manchmal bin ich überrascht, wenn das Buch dann plötzlich doch noch meinen Erwartungen entspricht. Sei es, weil ich mich an die Art der Sprache gewöhnt habe, oder weil sich der Inhalt auf einmal formt und Gestalt annimmt. Es gibt aber auch Zeiten, da lege ich ein Buch wirklich zur Seite, bzw. stelle es zurück ins Regal. Gelegentlich lese ich es dann zu einem späteren Zeitpunkt. Denn Thema und Inhalt eines Werkes haben auch immer etwas mit meiner momentanen geistigen Verfassung zu tun!
Sicherlich gibt es im Leben eines jeden schwerwiegendere Entscheidungen zu fällen, aber gut mal drüber nachgedacht zu haben, oder?!
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Freitag, 5. Juli 2013
Ingeborg Bachmann Preis 2013
liva, 16:09h
In dieser Woche finden im österreichischen Klagenfurt die „Tage der deutschsprachigen Literatur“ zum 37. Mal statt. Sieben Juroren aus Deutschland, der Schweiz und aus Österreich schicken jeweils zwei Newcomer-Autoren ins Rennen, um den begehrten Ingeborg Bachmann Preis. Dieser wird am Ende der Veranstaltung, am Sonntag, den 07.07.2013 um 11 Uhr verliehen.
Die in Klagenfurt geboren Dichterin und Autorin hat zu Lebzeiten (1926 – 1973) etliche Auszeichnungen und Ehrungen für ihre Werke erhalten. Weitere Informationen unter : http://bachmannpreis.eu
Der Fernsehsender 3sat überträgt dieses jährliche Event live an vier Tagen in Folge. Jeder der ausgewählten Schriftsteller liest einen Text aus seinem meist noch nicht verlegten Roman, und anschließend wird dieser von den Juroren sprachlich wie inhaltlich diskutiert, rezensiert, manchmal geradezu auseinandergenommen. Zugegeben, das eine oder andere Mal gehen den Fachleuten sprichwörtlich“ die Gäule durch“ und sie ergehen sich in geistigen Ergüssen, die kaum ein Mensch noch nachzuvollziehen vermag. ABER, es ist auch überaus interessant zu sehen, wie unterschiedlich ein Text bewertet und interpretiert werden kann. Für Nicht-Hardcore-Germanisten empfiehlt es sich die Sendungen aufzuzeichnen, um gegebenenfalls nervige Passagen zu überspringen. Dank dieser Möglichkeit wird das Ereignis für mich persönlich jedes Jahr zum lohnenden Zeitvertreib. Im Zuge dessen bin ich schon auf einige tolle Autoren und ihrer Bücher gestoßen . Nicht immer handelt es sich dabei um den Gewinner des Wettbewerbs.
Die in Klagenfurt geboren Dichterin und Autorin hat zu Lebzeiten (1926 – 1973) etliche Auszeichnungen und Ehrungen für ihre Werke erhalten. Weitere Informationen unter : http://bachmannpreis.eu
Der Fernsehsender 3sat überträgt dieses jährliche Event live an vier Tagen in Folge. Jeder der ausgewählten Schriftsteller liest einen Text aus seinem meist noch nicht verlegten Roman, und anschließend wird dieser von den Juroren sprachlich wie inhaltlich diskutiert, rezensiert, manchmal geradezu auseinandergenommen. Zugegeben, das eine oder andere Mal gehen den Fachleuten sprichwörtlich“ die Gäule durch“ und sie ergehen sich in geistigen Ergüssen, die kaum ein Mensch noch nachzuvollziehen vermag. ABER, es ist auch überaus interessant zu sehen, wie unterschiedlich ein Text bewertet und interpretiert werden kann. Für Nicht-Hardcore-Germanisten empfiehlt es sich die Sendungen aufzuzeichnen, um gegebenenfalls nervige Passagen zu überspringen. Dank dieser Möglichkeit wird das Ereignis für mich persönlich jedes Jahr zum lohnenden Zeitvertreib. Im Zuge dessen bin ich schon auf einige tolle Autoren und ihrer Bücher gestoßen . Nicht immer handelt es sich dabei um den Gewinner des Wettbewerbs.
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Dienstag, 2. Juli 2013
Heinz Strunk „Junge rettet Freund aus Teich“
liva, 14:49h

Zunächst wohnt Mathias mit seiner alleinerziehenden Mutter bei den Großeltern. Er genießt die Vorzüge, von allen Seiten verwöhnt zu werden und Mamas kleiner Liebling zu sein. Die Unbekümmertheit des Vorschuldaseins neigt sich jedoch dem Ende. Schon im Alter von Zehn beginnt seine heile Welt etwas zu bröckeln. Zwischen Freunden und Mitschülern gilt es sich gegenseitig zu beweisen. Es kommt zu Streichen und Mutproben, bei denen Mathias an die eigene Grenze von Moral stößt. Seine ganze Lebenssituation verschärft sich in der Pubertät. Mittlerweile wohnt er mit seiner Mutter, die mit sich und ihm schon grundsätzlich unzufrieden scheint, in einem Hochhaus in der Vorstadt. Zwischen schlechtem Gewissen und eigenem Verantwortungsgefühl dem Leben gegenüber schlingert er von nun an ohne Unterstützung der Großeltern, die den Puffer zwischen Mutter und Sohn gebildet hatten, in die Jugend.
Das Außergewöhnliche an diesem Roman ist weniger die Geschichte selbst, als die Art und Weise wie sie erzählt wird. Die Sprache entspricht dem jeweiligen Alter des Ich-Erzählers, sodass der Leser dem Protagonisten in jeder Phase ganz nah ist. Die Zerrissenheit und Veränderung seiner Lebensabschnitte spürt man am eigenen Leibe. Ist man zusätzlich in ähnlichem Alter wie Mathias selbst, bleibt es nicht aus, dass man von eigenen Kindheitserinnerungen geradezu überschüttet wird.
Eine Geschichte vom Erwachsenwerden wie wir sie alle kennen. Ungeheuer einfühlsam zu Papier gebracht!
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Freitag, 21. Juni 2013
Richard Yates „Eine gute Schule“
liva, 12:07h

Dorthin verschlägt es auch William Grove, dessen Eltern geschieden sind und der Vater ihm nur mit viel Anstrengung das Schulgeld bezahlen kann. Als Neuer wird er natürlich viel aufgezogen und wegen seines Äußeren verspottet. Doch schafft er es eines Tages als Schreiber in die Redaktion der Schülerzeitung. Hier wird seine Karriere als Journalist seinen Anfang finden. Bills aufregendes Schülerdasein und das seiner Mitschüler findet 1944 einen Anfang vom Ende, als Amerika in den Krieg eintritt. Von jetzt an werden die Oberstufen in den Militärdienst eingezogen und manch einer findet dort den Tod. Vom Krieg und finanziellen Engpässen überschattet steht die Dorset Academy bald vor der Schließung. Dann wird nicht nur den Schülern klar, dass es sich hier gegen jedes Gerede doch um „eine gute Schule“ handelt.
Richard Yates beschreibt die schwierige Phase des Erwachsenwerdens in einer Zeit, die vom Krieg geprägt ist. Obwohl er diese Zeit an der Jungenschule mit Streichen, des gegenseitigen Kennenlernens und der ersten Kontakte zum anderen Geschlecht beschreibt, die Schwere der Jahre und ihrer Geschehnisse werden schnell deutlich. Mit leisen Worten und herrlich unaufdringlich schreibt Richard Yates ein persönliches Dokument seines Lebens.
Er starb bereits 1992. Die Deutsche Verlagsanstalt verlegt seither seine gesamten Werke, von denen „Zeiten des Aufruhrs“ sicher das bekannteste ist. Aber auch alle anderen Romane kann ich besten Wissens empfehlen für Leute, die es ruhig mögen, tiefgründig und ohne Eitelkeit.
Mehr zum Autor und seiner Bücher unter
http://www.richardyates.org
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Montag, 10. Juni 2013
Ake Edwardson „Die Rache des Chamäleons“ Hörbuch
liva, 14:20h

Peter und Rita haben ihr beschauliches Leben ohne große Höhen und Tiefen. Bis zum Tag, als Peter per Post gebeten wird, mit seiner Frau nach Spanien zu reisen. Er ahnt gleich, dass es sich nicht um eine Bitte, sondern um eine Aufforderung handelt. Alle Versuche, sich dem ohne Rita zu stellen, scheitern und werden nicht akzeptiert. Unter falschen Voraussetzungen nimmt also Peter seine Frau mit und wird mit einer Vergangenheit konfrontiert, die er lange zu verdrängen gesucht hat. Um nicht mehr vorzugreifen, ist das alles, was ich über den Inhalt sagen kann.
Man bleibt lange im Unklaren, was es mit alledem auf sich hat. Nach etwa der Hälfte des Buches wird klar, worum es geht. Und das ist so unspektakulär wie langweilig. Die endlosen Dialoge, in denen Fragen grundsätzlich mit Gegenfragen beantwortet werden, verlangen dem Leser, bzw. Hörer eine Menge Geduld ab. Und der Vorlesestil des Herrn Koch macht die ganze Geschichte leider auch nicht besser. Ganz im Gegenteil!
Wer von Ake Edwarson die grandiosen Krimis um Kommissar Winter gelesen hat, wird hier bitter enttäuscht werden. Der Autor verzichtet hier gänzlich auf Beschreibungen jeglicher Art. Weder die Personen, noch Eindrücke oder Landschaften werden hier bildlich gemacht, sondern lediglich Vorgänge und Handlungsabläufe beschrieben. Und das durchweg in Präsens und kurzen, aufzählerischen Sätzen. Was vielleicht am Anfang noch als ganz spannend anmutet, wird am Ende zur echten Farce.
Keine Spannung, keine einladende Sprache und obendrein noch schlecht vorgetragen! Nein danke!
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Montag, 3. Juni 2013
Camilla Läckberg „Der Leuchtturmwärter“
liva, 18:56h

Ein Mann wird erschossen in seiner Wohnung gefunden. Ein Mann, über den alle nur Gutes zu berichten haben. Nur träge ergibt sich ein Bild des Ermordeten Matte Servin. Erst seit kurzer Zeit ist dieser wieder in seiner Heimatstadt Fjällbacka angekommen und hat einen gut bezahlten Job bei der Gemeinde, in der er sich um die Finanzierung eines großen Projektes kümmert. Ganz Fjällbacka ist in Aufruhr deswegen. Doch die Spur führt die Polizei weiter in die Vergangenheit, als Matte in einem Frauenhaus in Göteborg tätig war. Ein Zwischenfall jedoch, der lange unklar bleibt, sorgte für die Rückkehr in das kleine Hafenstädtchen, in dem er aufgewachsen ist. Dort trifft er auf seine alte Freundin Annie, die im Leuchtturm der Schäreninsel Graskär, der Geisterinsel, wie man sie überall nennt, eine Zuflucht vor ihrem Mann gefunden hat. Eine längst vergessene Liebe entflammt wieder, doch noch in derselben Nacht wird Matte erschossen.
Erika, frisch gebackene Zwillingsmutter und Frau von Kommissar Hedström, geht nicht so ganz auf in ihrer neuen Rolle. Als Schriftstellerin ist ihr die Neugierde in die Wiege gelegt und so kann sie es auch diesmal nicht lassen, sich nur ein "klein wenig" in die laufenden Ermittlungen einzumischen. Schließlich sind Annie und Matte alte Schulfreunde gewesen. Also recherchiert sie zunächst ein bisschen über die sagenumwobene „Insel des Leuchtturmwärters“ und kommt so unwissentlich der ganzen verworrenen Geschichte näher als ihr lieb ist.
Im bereits siebten Krimi um Kommissar Hedström und seiner Frau Erika läuft Camilla Läckberg zur Höchstform auf. Spannende 480 Seiten, die auf die letzten zehn noch mal richtig anziehen, so dass ich diese mit vor Staunen geöffnetem Mund gelesen habe. Und das kommt nicht oft vor bei mir! Der Roman ist sehr vielschichtig. Überall in Fjällbacka und der Umgebung passieren Dinge gleichzeitig, sodass der Leser nie weiß, ob es gerade mit dem Fall zu tun hat oder nicht. Obwohl etliche Personen und eine Unmenge Schauplätze in die Geschichte involviert sind, verliert man doch zu keiner Zeit den Überblick. Das muss man Camilla Läckberg erst einmal nachmachen. Respekt!
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Mittwoch, 29. Mai 2013
Von gehört: „A Street Cat Named Bob”
liva, 13:29h
Katze und Buch sind seit jeher eine gelungene Kombination. Ich denke da an ein gemütliches Sofa, das Kätzchen auf dem Schoß schnurrt unaufhörlich unter den leichten Streichelbewegungen meiner Hand und in der anderen ein gutes Buch.
Etwas anders geht’s in dieser Geschichte zu: der Ex-Junkie James Bowen findet eine verletzte Katze und pflegt sie gesund, obwohl er als Straßenmusiker und ohne festen Wohnsitz nicht gerade viel zu bieten hat. Bob, wie er den roten Streuner nennt, weicht fortan nicht mehr von seiner Seite. Längst als Attraktion bekannt sitzen sie gemeinsam in den Straßen Londons und musizieren. Verdienen gerade so viel damit, um zu überleben und sind glücklich. Unterwegs in ihrer Heimatstadt trägt James Bob auf seinen Schultern, der dies zu genießen scheint. Gerne lässt er sich aber auch vom Publikum schmusen, Bob meine ich natürlich. Fans von überall stricken mittlerweile bunte Schals für ihn; ein schöner Anblick. In dieser rührenden Geschichte hat sicherlich nicht nur James der Katze das Leben gerettet, es wird wohl auch umgekehrt der Fall sein!
Ihre Abenteuer haben beide ;-) jetzt in ein Buch gepackt: „Bob, der Streuner“
Etwas anders geht’s in dieser Geschichte zu: der Ex-Junkie James Bowen findet eine verletzte Katze und pflegt sie gesund, obwohl er als Straßenmusiker und ohne festen Wohnsitz nicht gerade viel zu bieten hat. Bob, wie er den roten Streuner nennt, weicht fortan nicht mehr von seiner Seite. Längst als Attraktion bekannt sitzen sie gemeinsam in den Straßen Londons und musizieren. Verdienen gerade so viel damit, um zu überleben und sind glücklich. Unterwegs in ihrer Heimatstadt trägt James Bob auf seinen Schultern, der dies zu genießen scheint. Gerne lässt er sich aber auch vom Publikum schmusen, Bob meine ich natürlich. Fans von überall stricken mittlerweile bunte Schals für ihn; ein schöner Anblick. In dieser rührenden Geschichte hat sicherlich nicht nur James der Katze das Leben gerettet, es wird wohl auch umgekehrt der Fall sein!
Ihre Abenteuer haben beide ;-) jetzt in ein Buch gepackt: „Bob, der Streuner“
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Donnerstag, 9. Mai 2013
Gedenken an die öffentliche Bücherverbrennung 1933
liva, 12:01h
Der viel zitierte Satz „Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen“ von Heinrich Heine stammt aus einem seiner Werke, das bereits 1823 erschien. Mit dem Hintergrund dessen, dass lange danach, am 10. Mai 1933, in vielen deutschen Städten auch seine Bücher und die vieler anderer Dichter und Autoren verbrannt wurden, bekommt der Satz eine ganz andere Bedeutung.
Mit dem Aufkommen der Nationalsozialisten wurden die „12 Thesen wider den undeutschen Geist“ erstellt. Diese beinhalteten nicht nur unter anderem den Boykott jüdischer Geschäfte, sondern riefen auch zur „Reinheit deutscher Sprache und deutschen Gedankenguts“ auf. Der Höhepunkt dieser Propaganda endete in der Verbrennung zehntausender Bücher von sogenannten „verbotenen Autoren“. Unter ihnen Heinrich Heine, Heinrich Mann, Erich Kästner aber auch Berthold Brecht, Karl Marx und Franz Kafka, um nur einige bekannte zu nennen. Sie stellten eine Bedrohung für das neue Regime dar und mussten vernichtet werden. Gerade Studenten und Akademiker gehörten zu den Vorreitern dieser „Aktion wider den deutschen Geist“. Auch Bibliotheken und Buchhandlungen riefen zu Büchersammlungen der genannten Autoren auf. So wurden vor 80 Jahren vor allem in Universitätsstädten mit großem Enthusiasmus eine Menge Literatur verbrannt und unwiederbringlich den Flammen übergeben.
Doch auch schon früher in der Geschichte wurden öffentlich Bücher verbrannt, teils aus religiösen, politischen oder moralischen Gründen. Also sollte dies morgen ein Gedenktag nicht nur an die Bücher und die verfolgten Autoren, sondern ein Tag gegen Unterdrückung jeglicher Form sein. In vielen Städten wurden später Mahnmale errichtet, so auch auf dem Frankfurter Römerberg.
Quellen und mehr Info:
ARD Dokumentation „Der Tag, an dem die Bücher brannten“
http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCcherverbrennung
http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCcherverbrennung_1933_in_Deutschland
http://www.flickr.com/photos/barbara-walzer/7116859491
Mit dem Aufkommen der Nationalsozialisten wurden die „12 Thesen wider den undeutschen Geist“ erstellt. Diese beinhalteten nicht nur unter anderem den Boykott jüdischer Geschäfte, sondern riefen auch zur „Reinheit deutscher Sprache und deutschen Gedankenguts“ auf. Der Höhepunkt dieser Propaganda endete in der Verbrennung zehntausender Bücher von sogenannten „verbotenen Autoren“. Unter ihnen Heinrich Heine, Heinrich Mann, Erich Kästner aber auch Berthold Brecht, Karl Marx und Franz Kafka, um nur einige bekannte zu nennen. Sie stellten eine Bedrohung für das neue Regime dar und mussten vernichtet werden. Gerade Studenten und Akademiker gehörten zu den Vorreitern dieser „Aktion wider den deutschen Geist“. Auch Bibliotheken und Buchhandlungen riefen zu Büchersammlungen der genannten Autoren auf. So wurden vor 80 Jahren vor allem in Universitätsstädten mit großem Enthusiasmus eine Menge Literatur verbrannt und unwiederbringlich den Flammen übergeben.
Doch auch schon früher in der Geschichte wurden öffentlich Bücher verbrannt, teils aus religiösen, politischen oder moralischen Gründen. Also sollte dies morgen ein Gedenktag nicht nur an die Bücher und die verfolgten Autoren, sondern ein Tag gegen Unterdrückung jeglicher Form sein. In vielen Städten wurden später Mahnmale errichtet, so auch auf dem Frankfurter Römerberg.
Quellen und mehr Info:
ARD Dokumentation „Der Tag, an dem die Bücher brannten“
http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCcherverbrennung
http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCcherverbrennung_1933_in_Deutschland
http://www.flickr.com/photos/barbara-walzer/7116859491
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Donnerstag, 25. April 2013
Cathi Unsworth „Opfer“
liva, 15:00h

Corinne Woodrow, angebliche Hohepriesterin eines Satanskults, sitzt seitdem in Haft. Eine neue DNA-Analyse soll jetzt helfen, den Fall nochmals aufzurollen, um die wahren Umstände ans Licht zu bringen. Doch nicht jeder in Ernemouth ist an einer neuen Untersuchung interessiert; ganz im Gegenteil. Die Bewohner dachten endlich die schreckliche Geschichte hinter sich gelassen zu haben und wehren sich zunächst gegen neue Ermittlungen.
Sean ist nicht willkommen in dem kleinen Ort und sieht sich mit der geballten Macht der örtlichen Polizei und dessen heuchlerischer Helfer konfrontiert. Erst als er die Journalistin Francesca und die eigentümliche Noj kennenlernt, findet er in ihnen die Verbündeten, die er braucht. Gemeinsam graben sie in der Geschichte der 80er Jahre, in der Teenager sich gegenseitig das Leben schwer gemacht haben, Intrigen und Feindseligkeit an der Tagesordnung waren. Aber auch als sich die ersten Punks und Grufties zeigten, sich für schwarze Magie und Übersinnliches interessierten. Schwarz gekleidet, mit bunten Punkerfrisuren und einer Vorliebe für aufwiegelnde Musik trotzten sie dem Alltag. Allen voran Samantha Lamb, die aus London zugezogenen Enkelin eines angesehenen Ehepaars. Sie bringt eine Unruhe ganz anderer Art nach Ernemouth. Lange sieht sich Sean den Machenschaften der Bevölkerung machtlos gegenüber, bis auch bei dem einen oder anderen Zweifel an der ganzen Geschichte aufkommen. Ganz langsam nur öffnet sich ein grausames Bild.
Cathi Unsworth lässt den Zeitgeist der 80er wieder aufleben, mit allem was dazu gehört. Sieht man über kleine inhaltliche und sprachliche Schwächen hinweg, hat man hier einen richtig spannenden Krimi an der Hand, der die Frage nach dem, was eigentlich damals passiert ist, bis kurz vor dem Ende des Romans offen lässt. Geschickt schlingert die Autorin zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart hin und her. Sie kommt ohne viel Blutvergießen aus, lässt dafür ihre jugendliche Protagonistin psychologisch ausgereift agieren, intrigieren und manipulieren.
Das Böse scheint überall zu sein, aber hauptsächlich in Ernemouth ;-)
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