Mittwoch, 29. Mai 2013
Von gehört: „A Street Cat Named Bob”
Katze und Buch sind seit jeher eine gelungene Kombination. Ich denke da an ein gemütliches Sofa, das Kätzchen auf dem Schoß schnurrt unaufhörlich unter den leichten Streichelbewegungen meiner Hand und in der anderen ein gutes Buch.

Etwas anders geht’s in dieser Geschichte zu: der Ex-Junkie James Bowen findet eine verletzte Katze und pflegt sie gesund, obwohl er als Straßenmusiker und ohne festen Wohnsitz nicht gerade viel zu bieten hat. Bob, wie er den roten Streuner nennt, weicht fortan nicht mehr von seiner Seite. Längst als Attraktion bekannt sitzen sie gemeinsam in den Straßen Londons und musizieren. Verdienen gerade so viel damit, um zu überleben und sind glücklich. Unterwegs in ihrer Heimatstadt trägt James Bob auf seinen Schultern, der dies zu genießen scheint. Gerne lässt er sich aber auch vom Publikum schmusen, Bob meine ich natürlich. Fans von überall stricken mittlerweile bunte Schals für ihn; ein schöner Anblick. In dieser rührenden Geschichte hat sicherlich nicht nur James der Katze das Leben gerettet, es wird wohl auch umgekehrt der Fall sein!

Ihre Abenteuer haben beide ;-) jetzt in ein Buch gepackt: „Bob, der Streuner“

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Mittwoch, 13. März 2013
Der literarische Frühling
Ich höre manche Leute vom Frühling reden; nur die Meteorologen nicht, die reden vom Winter. Aber einen Trost gibt es für mich: den literarische Frühling!

Denn der hat definitiv begonnen. Woran ich das merke? Nun, schon seit Mitte Februar trudeln die Verlags-Newsletter ein und die verheißen eine Menge Neuerscheinungen. Es ist wie ein Aufblühen. Die Buchcover versprechen Sommergefühle, die über den langen Winter entstandenen Biographien tiefe Einsichten in anderer Leute Leben und die zahlreichen Reiseführer einen Insidertipp mehr als in der letzten Ausgabe. Das alles trifft auf die erste Buchmesse des Jahres; vom 14.-17. März in Leipzig. Autoren und Verlage präsentieren sich und ihre Werke. Und es ist wieder vieles dabei, was mich interessieren würde. Zu viel!

Außerdem gibt es Veranstaltungen wie zum Beispiel das Lesefest des Vereins „Frankfurt liest ein Buch“, das mittlerweile auch in anderen Städten organisiert wird. Vom 15. bis 28. April 2013 lesen Bürgerinnen und Bürger aus einem vom Verein ausgesuchten Buch an verschiedenen öffentlichen Plätzen vor. Lesungen, Gespräche, literarischen Stadtspaziergängen und Ausstellungen des Festes drehen sich in diesem Jahr alle um den Roman „Ginster“ von Siegfried Kracauer. Und mittendrin der „Welttag des Buches“, der jedes Jahr am 23. April gefeiert wird.

Ob nun Schnee oder nicht: für mich hört sich das alles nach einem vielversprechenden (zumindest literarischen) Frühling an!

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Mittwoch, 6. März 2013
Von gehört: Verfilmung „Nachtzug nach Lissabon“
Nicht erst seit der Berlinale weiß ein jeder: der Bestseller des Schweizer Autoren Pascal Mercier „Der Nachtzug nach Lissabon“ wurde verfilmt.

Ich habe diesen Roman 2004, seinem Erscheinungsjahr, eher zufällig in die Hände bekommen und er hat mich gefesselt. Darin lässt ein Professor für alte Sprachen sein ganzes Leben einfach hinter sich, um sich auf die Spuren eines portugiesischen Autors zu begeben, dessen Buch er in einem Antiquariat gefunden hat. Ein Satz aus diesem Buch „Wenn es so ist, dass wir nur einen kleinen Teil von dem leben können, was in uns ist – was geschieht mit dem Rest?“ lässt Raimund Gregorius, der auf seine Verlässlichkeit immer stolz war, nicht mehr los. Er geht mitten im Unterricht und folgt diesen Worten, ohne zurückzublicken, bis nach Lissabon. Im Nachtzug dorthin versinkt er regelrecht in den Zeilen des Buches. Die philosophischen Gedanken des Portugiesen dringen bei Gregorius in ungeahnte Tiefen. In ihm entstehen ein neues Weltbild und eine anderen Sicht auf die Dinge. Zum ersten Mal im Leben, so empfindet es der gelangweilte Professor, wächst er.

Mit Jeremy Irons, Bruno Ganz und Martina Gedeck für meinen Geschmack hervorragend besetzt, läuft der Film morgen, am 07. März, in den Kinos an. Sollte der nur halb so berührend sein wie das Buch, dann wird er ein guter Film sein. Aber mal ehrlich: was bitteschön soll bei diesem Ensemble schon schiefgehen?

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Freitag, 22. Februar 2013
Von gehört: Otfried Preußler ist tot
Überall war es zu hören Anfang der Woche: der große Kinderbuchautor Otfried Preußler ist im Alter von 89 Jahren gestorben.

Wer kennt nicht den „Räuber Hotzenplotz“ oder „Kater Mikesch“? Für diese Bücher wurde der Autor schon 1963 ausgezeichnet; „Die kleine Hexe“ bereits 1957 verlegt. Ja, echt lange her und dennoch lesen Kinder und Eltern für ihre Kinder und Enkel immer noch Bücher von Otfried Preußler vor. Aus meiner Zeit als Buchhändlerin weiß ich, dass in Grundschulen seine Erzählungen nach wie vor als Schullektüre gelten. Auch „Das kleine Gespenst“ gehörte immer ins Repertoire des Kinderbuchregals. Verfilmt wurden seine Werke ebenfalls, zuletzt „Krabat“; und seine Bücher in über 55 Sprachen übersetzt (lt. Wikipedia). Ein erfolgreiches Leben würde ich sagen!

Zu Beginn dieses Jahres gab es zahlreiche öffentliche Diskussionen darüber, ob Kinderbücher von Otfried Preußler, aber auch anderen bekannten Kinderbuchautoren wie Astrid Lindgren, noch dem heutigen Zeitgeist entsprechen. Verlage hatten angekündigt, nicht zeitgemäße Ausdrücke aus den Büchern zu tilgen und die Geschichten zu modernisieren. Bei meiner Recherche habe ich nicht herausfinden können, ob und wie Otfried Preußler über derlei Veränderung seiner Worte und das Verständnis von Sprache aus seiner früheren Schaffenszeit reagiert hat.

Wollen wir also hoffen, dass er nicht eine solche Auseinandersetzung „mit ins Grab genommen hat“, sondern die Gewissheit, dass er vielen Kindern (und Eltern) zeitlebens Freude mit seinen Geschichten bereitet hat!

Für mehr Info:
http://www.preussler.de

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Freitag, 23. November 2012
Von gehört: Buchverfilmung: Tiziano Terzani „Das Ende ist mein Anfang“
Am Samstag zeigt die ARD im Rahmen seiner Themenwoche die Verfilmung des 2007 erschienen Buches von Tiziano Terzani „Das Ende ist mein Anfang“.

In der Autobiographie des Journalisten und Asienkorrespondenten Terzani ruft dieser seinen Sohn Folco zu sich, um ihm kurz vor seinem Tod seine Lebensgeschichte zu erzählen und so das angespannte Verhältnis zwischen Vater und Sohn zu klären. Es kommt zu einem Interview, das später als Buch veröffentlicht werden wird. Der Sohn wird folglich nicht nur Zeuge einer ungewöhnlichen Existenz, sondern wird Teil eines Sterbensprozesses und einer inneren Einkehr. Denn nach all dem Schrecklichen, nach Krieg und politischen Unruhen, die sein Vater miterlebt hat, ist er jetzt unheilbar krank. Aber anstatt seinem ereignisreichen Dasein nachzutrauern, vermittelt er Folco Mut und Zuversicht über den eigenen Tod hinaus. Mit eindrucksvoller Gelassenheit, philosophischer Einsicht und einem fernöstlich, religiösen Blick lässt Tiziano Terzani sein Leben Revue passieren und geht seinen Weg in einen freien, würdigen Tod.

Ein großartiges Buch!

Nun vertrete ich keinesfalls uneingeschränkt die Meinung, ein Buch sei besser als der Film, doch in diesem Fall stimme ich der These absolut zu. Ich habe ihn bereits als Video gesehen und war enttäuscht. Bruno Ganz gibt den Journalisten zwar sehr glaubhaft, doch fehlt dem Film meiner Meinung nach trotz des Themas die Lebendigkeit. Die politischen wie privaten Rückblicke und Erinnerungen bleiben im Film einfach nur erzählt, während einem beim Lesen Bilder vermittelt werden, die deutlicher und einfühlsamer nicht sein könnten. Irgendwie paradox!

Mein Rat: Buch lesen, Film lassen!

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Montag, 15. Oktober 2012
Von gehört: Auslese der Auslese ODER 8 aus 400000
Die Buchmesse Frankfurt ist vorbei! Ich habe jede Information in mich eingesaugt, habe mir alles angeschaut, was es über die Buchmesse im Fernsehen gab, habe alles gelesen, was ich in Zeitungen ergattern konnte und dabei sind einige wenige Bücher für mich aus dem Rahmen gefallen. Soll heißen: die will ich lesen, die will ich haben, die schreib ich auf meinen Wunschzettel!
Quasi eine Auswahl von 8 aus 400000. Dabei habe ich mich nicht an Werbung, Bekanntheitsgrad des Autors oder Literaturpreisträger orientiert, sondern lediglich an meinem Interesse über das Thema. Jedes dieser Bücher, bzw jeder Autor hat mich in irgendeiner Weise beeindruckt oder mich neugierig gemacht. Da ich noch nicht mehr darüber erzählen kann, folgt hier nur eine Aufzählung meiner ganz persönlichen Auslese:

Wolf Haas „Der Verteidigung der Missionarsstellung“
Anthony McCarten „Ganz normale Helden“
Stephan Thome „Fliehkräfte“
Juli Zeh „Nullzeit“
Anne Enquist „Betäubung“
Anne Weber „Tal der Herrlichkeiten“
Bodo Kirchhoff „Liebe in groben Zügen“
Richard Ford „Kanada“

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Dienstag, 9. Oktober 2012
Von gehört: Frankfurter Buchmesse 2012
Natürlich hört und liest man derzeit viel über die Buchmesse. Am Mittwoch ist es wieder soweit. Die Frankfurter Buchmesse öffnet ihre Tore. Statistiken zählen jedes Jahr mehr als 300000 Besucher und etwa 7000 Aussteller. Gastland ist diesmal Neuseeland. Interessant!

In meiner Zeit als Teilhaber einer kleinen Buchhandlung war es mit jahrelang vergönnt, die Frankfurter Buchmesse schon am Mittwoch zu besuchen. Fachbesucher war ich. Ein richtiges Privileg. Früh mit der S-Bahn direkt an die Messe, schnell Jacke abgeben, durch den Einlass und beschwingten Schrittes ab in die erste Halle. Und dann erst mal staunen, glotzen, riechen und wirken lassen. Die riesigen Wände der Verlage sind aufgebaut, Verlagsmitarbeiter stehen bereit, vielleicht sind sogar schon erste Autoren eingetroffen, die man an diesem frühen Morgen schon beschnuppern und befragen kann. Die ausgelegte Teppichböden sind frisch gereinigt, die Luft noch angenehm und kühl. Die Regale sind gefüllt bis unter die Decke mit Büchern jeden Genres.* Seufz*! So viele wie möglich in die Hand nehmen, blättern, stöbern, lesen, Notizen machen und weiter zum nächsten Verlag. Natürlich standen auch geschäftliche Gespräche und Verhandlungen an, weswegen ich mir immer noch den Samstag als „Stöbertag“ ausgesucht hatte. Am Wochenende ist die Buchmesse für alle geöffnet, die sich interessieren. Zwar ist hier kaum ein Durchkommen in den Hallen, aber das Ganze hat auch eine ganz besondere Atmosphäre. Denn samstags sind die Autoren, Schauspieler, Köche und Möchtegernpromis unterwegs. Bei Verlagen wie GU wird gekocht, bei Berthelsmann gelesen, beim Löwe Verlag finden Kinderspiele statt und im Lesezelt geben sich namhafte Autoren die Klinke in die Hand. So habe ich dort Hakan Nesser lesen gehört, einem Interview mit Sven Regener gelauscht und Juli Zeh auf dem „Blauen Sofa“ sitzen sehen und über ihren neuen Roman reden hören.
Im Innenhof präsentiert sich meist das Gastland mit künstlerischen Darbietungen und Speisen aus dem jeweiligen Land.

So reichhaltig ist ein Tag auf der Buchmesse, abends total fertig in die Bahn nach Hause, Couch und gedankliches Nachspiel. Die ganzen Impressionen haben sich mir meistens erst in den nächsten Tagen erschlossen. Aber immer hat es sich gelohnt!!!

Fazit: Die Buchmesse Frankfurt muss man erlebt haben!

Mehr Info: http://buchmesse.de

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Dienstag, 2. Oktober 2012
Von gehört: Uwe Tellkamp: „Der Turm“
Als das Buch 2008 erschien, dachte ich: „Nein, nicht noch ein DDR-Buch!“ Weil aber der Autor und sein Werk in aller Munde waren, habe auch ich mich etwas mit diesem Roman beschäftigt. Beim Blättern in diesem 1000 Seiten starken Buch, wurde mir klar, dass ich mit Tellkamps Erzählstil überhaupt nichts anfangen konnte. Ein heilloses Durcheinander der Episoden, abgehoben in Sprache und Ausdruck, laut anderer Rezensionen eine Überzahl an Personen und Handlungssträngen, dass ich mich entschlossen habe, es NICHT zu lesen. Frei nach meinem Motto: „Anspruchsvoll? Ja, gerne; anstrengend? Nein, danke!“

Im Kulturmagazin sprachen sie heute über eben diesen Roman: Er beschreibt das Leben in der DDR aus Sicht dreier im Bildungsbürgertum angesiedelten Personen. Fast vom Sozialismus des Landes vergessen, leben sie in einem Villenviertel in Dresden, genannt „der Turm“. Um ihre Ziele zu erreichen, sind sie gezwungen, sich dem verhassten System der DDR unterzuordnen. Generationen von Bürgern schlittern durch Staat und Stasi, beteiligen sich am Aufstand, bis 1989 auch der „letzte Turm“ fällt. Das Magazin beschreibt den Inhalt als sehr fesselnd, „eine Familiengeschichte, die unter die Haut geht.“

Jetzt wurde das Buch verfilmt und wird pünktlich zum 03.Oktober am Mittwoch und Donnerstag im Ersten ausgestrahlt. Mmmh, vielleicht ist dem Regisseur gelungen, was der Autor nicht konnte: mir den Inhalt des Romans schmackhaft zu machen, etwas Struktur in das Chaos zu bringen und mich zu unterhalten. Mmmh, vielleicht ist der Stoff doch nicht so schlecht? Ich lasse mich ja gerne belehren!

Da setz‘ ich mich doch hin, mit Chips und Wein, im Arm meinen Schatz, auf dem Schoß die Katz, und wenn der Film nicht taugt, lese ich weiter in meinem spannenden Krimi.

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