Donnerstag, 28. Mai 2015
Jan Seghers: „Die Sterntaler Verschwörung“
Das Privatleben von Kriminalkommissar Robert Marthaler gerät aus den Fugen als seine geliebte Theresa seinen Heiratsantrag ablehnt. Außerdem lässt ihn ein Frauenmörder, der weiterhin auf freiem Fuß ist, nicht los. Da kommt ihm eine Abwechslung gerade recht. Eine Bekannte aus Hamburg vermisst ihre Freundin, die Journalistin Herlinde Scherer. Sie sei bereits vor Tagen schon nach Frankfurt abgereist, um in einer spektakulären Sache zu recherchieren. Anna könne sie telefonisch nicht erreichen und mache sich Sorgen. Lediglich der Name eines Hotels, in das sie absteigen wollte, ist Anna bekannt.

Als Marthaler in der unscheinbaren Unterkunft ankommt, findet er die Leiche der Journalisten. Doch noch bevor er etwas unternehmen kann, kommt ihm ein Kollege des LKA in die Quere. Axel Rotteck erklärt den Fall unmittelbar zur geheimen Landessache. Und weil der bissige Kommissar sich nicht gerne etwas verbieten lässt, ermittelt er ohne Erlaubnis seiner Chefin mithilfe seiner Sekretärin und des Kriminaltechnikers. Was Marthaler zu dieser Zeit noch nicht weiß: er begibt sich mitten in einen Pool politischer Intrigen und Korruption.

Und fast gleichzeitig beobachtet ein junger Mann in einem kleinen Ort in der Nähe von Frankfurt einen Motorradunfall. Am Unglücksort findet er einen Umschlag mit abscheulichen Fotografien nackter Kinder. Als plötzlich ein ortsansässiger Landtagsabgeordneter unter den Verdacht der Kinderpornographie gerät, weiß der junge Mann, dass er selbst in höchster Gefahr schwebt.

Der Frankfurter Schriftsteller Jan Seghers hat einen hochbrisanten Kriminalroman geschrieben, in dem es keinesfalls nur fiktiv zugeht. Die hessischen Leser unter uns werden sich an den umstrittenen Wahlkampf vor der Landtagswahl 2008 gut erinnern können. Der Autor greift hier Korruption und Machenschaften der Politiker auf. Sind die Namen der Figuren im Buch auch verändert, so lassen sich klar und deutlich Personen der Parteien darin zuordnen und erkennen. Die Intrigen und Manipulationen, die an höherer Stelle nicht unüblich sind, werden hier im Detail aufgezeigt und sollten zum Nachdenken anregen.

Der Leser begibt sich mitten in die akribische Polizeiarbeit der Ermittler, „arbeitet“ sozusagen mit im Team, sodass jeder Schritt leicht und klar nachzuvollziehen ist. Die einfache pragmatische Sprache lässt einen ganz auf den Inhalt konzentrieren und die Spannung der Geschichte steigt von Seite zu Seite.


Mehr zum Autor und seiner Werke hier im Blog:

http://buchlesetipp.blogger.de/stories/2364150
http://buchlesetipp.blogger.de/stories/2198248

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