Mittwoch, 30. Oktober 2013
Edward St. Aubyn „Am Abgrund“
liva, 12:09h
So unterschiedlich die vielen Figuren in diesem Roman auch sind, eines haben sie alle gemeinsam: sie alle sind auf der Suche. Auf der Suche nach dem spirituellen Führer, nach Erleuchtung, Gelassenheit, nach etwas Höherem oder eben einfach nach sich selbst. Und so kommt es, dass sich all diese Menschen Ende der 90ger Jahre im kalifornischen Esalen-Institut treffen, um Selbsterfahrungskurse oder Workshops zu besuchen. Unter ihnen auch die gutsituierte Brooks, die eine große Villa besitzt und mit ihrem Bekannten Kenneth anreist; im Schlepptau Adam, den Anti-Guru-Guru wie er sich selbst nennt, der seinem Geliebten Yves treu ergeben ist; Chrystal, die Unsichere; der Banker Peter, der eigentlich nur auf der Suche nach der deutschen Sabine ist, mit der er drei wundervolle Tage verbracht hat oder aber die Aromatherapeutin Haley, die sich von ihrem Freund Jason finanziell ausnehmen lässt. Auch Teil nehmen Stan und Karen. Ein schon etwas älteres Ehepaar, das hofft, beim sakralen Tanz ihrem müde gewordenen Liebesleben wieder auf die Sprünge zu helfen.
In diesen Wochen üben sich alle in Achtsamkeit und Gelassenheit, besuchen Kurse wie „Loslassen und Weitergehen“. Es wird sich geöffnet, nach dem inneren Kind geforscht und liebende Güte verströmt. Das alles und wie am Ende die Geschichte in einem Workshop für tantrische Sexualität endet, das beschreibt Edward St. Aubyn in diesem Roman.
Mit bösartigem Zynismus nimmt der englische Autor eine ganze Generation von Esoterikern auf die Schippe und das mit so viel Witz und schwarzem Humor, dass es eine Freude ist. Sprachlich überaus intelligent, muss man sich an den überzogenen Slang der Ironie allerdings etwas gewöhnen. Der Autor schwafelt gerne und lässt sich ungefiltert aus über Dinge und Menschen, von denen er mehr zu verstehen scheint, als er zugeben will. Aber dieses Schwafeln ist ungeheuer unterhaltsam. Die Unmenge an Protagonisten wirkt am Anfang verwirrend, es macht jedoch Spaß jeden Einzelnen von ihnen näher kennenzulernen, seine menschlichen Schwächen und Wünsche zu begreifen.
Wer sich ein wenig in der Psychologie des Menschen auskennt, wird mit diesem Buch so viel Spaß haben, dass er für diese Stunden seinen Daseinssinn einzig darin findet, diesen Roman zu lesen und den Ernst des Lebens für kurze Zeit zu belächeln!
In diesen Wochen üben sich alle in Achtsamkeit und Gelassenheit, besuchen Kurse wie „Loslassen und Weitergehen“. Es wird sich geöffnet, nach dem inneren Kind geforscht und liebende Güte verströmt. Das alles und wie am Ende die Geschichte in einem Workshop für tantrische Sexualität endet, das beschreibt Edward St. Aubyn in diesem Roman.
Mit bösartigem Zynismus nimmt der englische Autor eine ganze Generation von Esoterikern auf die Schippe und das mit so viel Witz und schwarzem Humor, dass es eine Freude ist. Sprachlich überaus intelligent, muss man sich an den überzogenen Slang der Ironie allerdings etwas gewöhnen. Der Autor schwafelt gerne und lässt sich ungefiltert aus über Dinge und Menschen, von denen er mehr zu verstehen scheint, als er zugeben will. Aber dieses Schwafeln ist ungeheuer unterhaltsam. Die Unmenge an Protagonisten wirkt am Anfang verwirrend, es macht jedoch Spaß jeden Einzelnen von ihnen näher kennenzulernen, seine menschlichen Schwächen und Wünsche zu begreifen.
Wer sich ein wenig in der Psychologie des Menschen auskennt, wird mit diesem Buch so viel Spaß haben, dass er für diese Stunden seinen Daseinssinn einzig darin findet, diesen Roman zu lesen und den Ernst des Lebens für kurze Zeit zu belächeln!
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