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Freitag, 21. September 2012
Zum 50. Todestag Hermann Hesses ODER Warum nicht mal ein Gedicht?
liva, 13:23h
Am 2.7.1877 in Calw/Württemberg geboren und am 09.08.1962 gestorben zählt, Hermann Hesse heute zu den bekanntesten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts. Er erhielt den Nobelpreis für Literatur und den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels Ein Grund mehr, über ihn nachzudenken und was von ihm zu lesen.
Komischerweise war Hesse in meiner Jugendzeit (ohne Angabe von präzisen Daten ;)) etwas in Verruf geraten, er sei ein Autor der eher Schwachen und Jämmerlichen. Eben solchen, die sich hinsetzen und Gedichte lesen, mit Taschentüchern unter der Nase und die Welt betrauern. Also nichts für im Saft stehende Teenies. Tatsächlich sollte ich Jahre später in einer durchaus schweren Phase meines Lebens eben auf diesen Autor stoßen. In einem Antiquariat fand ich einen kleinen Gedichtband von Hermann Hesse: „Die Gedichte“. Auf 850 Seiten kann man durch Jahrzehnte Hesse-Leben stöbern. Einmal angefangen, konnte ich das kleine Buch nicht mehr weglegen. Zugegeben, auch nicht ohne die eine oder andere Träne zu verdrücken und die Welt zu betrauern. Auch auf die Gefahr hin als jämmerlich und schwach abgetan zu werden, war dieses Buch zu meinem Begleiter in vielen Lebenslagen geworden. Warum kanns nicht auch mal ein Gedicht sein?
Als Einblick mein Lieblingsgedicht:
Erinnerung
Ich weiß nicht mehr wie alles kam,
Nur dass ich stummen Abschied nahm
Und stumm aus deinem Garten ritt
Und dass ich seither alle Qual
der Eifersucht und Reue litt.
Und dass ich trostlos mich vermaß,
auf unserer Liebe allen Hass
Und allen feilen Hohn zu häufen,
Und dass ich dennoch heimlich ging
Mein Leid im Becher zu ersäufen.
Darüber rann die schnelle Zeit;
In lichten Schleiern jahreweit
Liegt unser Sommertraum dahinten,
und ist nicht Tür noch Brücke mehr
den Weg dahin zurück zu finden.
Komischerweise war Hesse in meiner Jugendzeit (ohne Angabe von präzisen Daten ;)) etwas in Verruf geraten, er sei ein Autor der eher Schwachen und Jämmerlichen. Eben solchen, die sich hinsetzen und Gedichte lesen, mit Taschentüchern unter der Nase und die Welt betrauern. Also nichts für im Saft stehende Teenies. Tatsächlich sollte ich Jahre später in einer durchaus schweren Phase meines Lebens eben auf diesen Autor stoßen. In einem Antiquariat fand ich einen kleinen Gedichtband von Hermann Hesse: „Die Gedichte“. Auf 850 Seiten kann man durch Jahrzehnte Hesse-Leben stöbern. Einmal angefangen, konnte ich das kleine Buch nicht mehr weglegen. Zugegeben, auch nicht ohne die eine oder andere Träne zu verdrücken und die Welt zu betrauern. Auch auf die Gefahr hin als jämmerlich und schwach abgetan zu werden, war dieses Buch zu meinem Begleiter in vielen Lebenslagen geworden. Warum kanns nicht auch mal ein Gedicht sein?
Als Einblick mein Lieblingsgedicht:
Erinnerung
Ich weiß nicht mehr wie alles kam,
Nur dass ich stummen Abschied nahm
Und stumm aus deinem Garten ritt
Und dass ich seither alle Qual
der Eifersucht und Reue litt.
Und dass ich trostlos mich vermaß,
auf unserer Liebe allen Hass
Und allen feilen Hohn zu häufen,
Und dass ich dennoch heimlich ging
Mein Leid im Becher zu ersäufen.
Darüber rann die schnelle Zeit;
In lichten Schleiern jahreweit
Liegt unser Sommertraum dahinten,
und ist nicht Tür noch Brücke mehr
den Weg dahin zurück zu finden.
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