Mittwoch, 12. September 2012
Rachel Joyce: „Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry“
Ein Mann, unscheinbar und bescheiden, geht tausende von Meilen quer durch England, um eine lang zurückliegende Schuld zu begleichen. Was als „ich geh mal zum Briefkasten“ beginnt wird bald als Leben verändernde Reise fortgeführt. Meile um Meile begleitet der Leser Harold Fry ohne so richtig zu erfassen, worum es ihm und der Autorin wirklich geht. Wer etwas Geduld und Einfühlungsvermögen mitbringt, wird durchaus belohnt mit einer guten Unterhaltung, die nicht nur an der Oberfläche bleibt, auch wenn es manchmal den Anschein hat, Rachel Joyce wisse nicht mehr genau, wo es langgeht. Aber sie weiß es, wie Harold Fry auch. Innerhalb einer mehrwöchigen Zeitspanne werden wir Zeuge eines Lebens, das mit all seinen Facetten so normal scheint und doch gleichzeitig so ungewöhnlich ist. Harold geht diesen Weg für sich, wie er anfangs betont, ohne zu ahnen welche Auswirkungen sein Tun auf seine unmittelbare Umwelt hat. Am Ende haben alle von seiner Anstrengung profitiert.

Das Buch war für mich eine erfrischende, mal zum Lachen aber auch zum Tränen wegwischende, Überraschung. Wer sich voll und ganz auf Harold und sein Leben einlassen kann, wird gut und rührend unterhalten. Für mich ein sommerlicher Büchertipp mit Tiefgang!

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