Dienstag, 13. Februar 2018
Mariana Leky „Was man von hier aus sehen kann“ Hörbuch
liva, 11:46h
gelesen von Sandra Hüller
Der Roman erzählt die Geschichte von Luise. Sie wächst behütet in einem kleinen Dorf im Westerwald auf. Da der Vater oft auf Reisen ist, wird ihre Großmutter Selma zu ihrer Bezugsperson. Selma wird im Ort als eine Art Hellseherin betrachtet. Wann immer Selma von einem Okapi träumt, wird in den nächsten 24 Stunden jemand aus der Dorfgemeinschaft sterben. Also ist die Aufregung groß, als eines Morgens die Nachricht die Runde macht, dass Selma das besagte Tier in der Nacht auf der Wiese hat stehen sehen. Alle sind in hellem Aufruhr und die Stunden werden gezählt. Der Leser, wie auch die Dorfbewohner, begleiten Luise auf ihrem manchmal holprigen Pfad ins Erwachsenwerden.
Die Geschichte gleicht einem modernen Märchen. Sie ist ein Sammelsurium an Kuriositäten. Da versinnbildlicht der Hund die Schmerzen des Vaters, ein anderer stolpert, als seine inneren Stimmen durcheinander reden, Hochsitze werden angesägt und später mit Klebestreifen zusammengehalten, buddhistische Mönche streifen durchs Dickicht. Die Figuren in Mariana Lekys Roman sind allesamt etwas wunderlich und vielleicht gerade deshalb liebenswert und sympathisch. Jedem von ihnen wird ein eigener, teilweise skurriler Charakterzug zugeordnet. Die einen leiden unter „Verstockung“, anderen macht ihr „Aufhocker“ zu schaffen und es werden „Dinge gedacht, die nicht zusammengehören“.
Und obwohl ich solcherlei Absurditäten, schräge Typen und Geschichten ansonsten sehr mag, war es mir hier zu viel. Gerade die Besonderheit nutzte sich meiner Meinung nach durch die vielen Wiederholungen schnell ab. Gefühlt in jedem dritten Satz die Worte „der Optiker“, “der Zwilling, der nicht der Postbote war“ oder nach dem zehnten vorgetragenen Briefanfang war ich dann doch irgendwann etwas entnervt.
So ungewöhnlich wie Inhalt und Sprache empfand ich die Lesart Sandra Hüllers. Dennoch könnte ich mir niemanden vorstellen, der dieser Geschichte eher entsprechen würde. Die Art der Betonung machte das Hörbuch auf seine Weise komplett, so dass ich nicht sagen könnte, wie ich es Print gelesen empfunden hätte. Auch hat mich die Erzählperspektive etwas durcheinandergebracht, wenn die Ich-Erzählerin Luise zwischendurch als auktoriale (allwissende) Erzählerin fungiert.
Letztendlich war der Roman für mich persönlich nicht das einzigartige Hörvergnügen, das ich mir davon versprochen hatte!
*
Der Roman erzählt die Geschichte von Luise. Sie wächst behütet in einem kleinen Dorf im Westerwald auf. Da der Vater oft auf Reisen ist, wird ihre Großmutter Selma zu ihrer Bezugsperson. Selma wird im Ort als eine Art Hellseherin betrachtet. Wann immer Selma von einem Okapi träumt, wird in den nächsten 24 Stunden jemand aus der Dorfgemeinschaft sterben. Also ist die Aufregung groß, als eines Morgens die Nachricht die Runde macht, dass Selma das besagte Tier in der Nacht auf der Wiese hat stehen sehen. Alle sind in hellem Aufruhr und die Stunden werden gezählt. Der Leser, wie auch die Dorfbewohner, begleiten Luise auf ihrem manchmal holprigen Pfad ins Erwachsenwerden.
Die Geschichte gleicht einem modernen Märchen. Sie ist ein Sammelsurium an Kuriositäten. Da versinnbildlicht der Hund die Schmerzen des Vaters, ein anderer stolpert, als seine inneren Stimmen durcheinander reden, Hochsitze werden angesägt und später mit Klebestreifen zusammengehalten, buddhistische Mönche streifen durchs Dickicht. Die Figuren in Mariana Lekys Roman sind allesamt etwas wunderlich und vielleicht gerade deshalb liebenswert und sympathisch. Jedem von ihnen wird ein eigener, teilweise skurriler Charakterzug zugeordnet. Die einen leiden unter „Verstockung“, anderen macht ihr „Aufhocker“ zu schaffen und es werden „Dinge gedacht, die nicht zusammengehören“.
Und obwohl ich solcherlei Absurditäten, schräge Typen und Geschichten ansonsten sehr mag, war es mir hier zu viel. Gerade die Besonderheit nutzte sich meiner Meinung nach durch die vielen Wiederholungen schnell ab. Gefühlt in jedem dritten Satz die Worte „der Optiker“, “der Zwilling, der nicht der Postbote war“ oder nach dem zehnten vorgetragenen Briefanfang war ich dann doch irgendwann etwas entnervt.
So ungewöhnlich wie Inhalt und Sprache empfand ich die Lesart Sandra Hüllers. Dennoch könnte ich mir niemanden vorstellen, der dieser Geschichte eher entsprechen würde. Die Art der Betonung machte das Hörbuch auf seine Weise komplett, so dass ich nicht sagen könnte, wie ich es Print gelesen empfunden hätte. Auch hat mich die Erzählperspektive etwas durcheinandergebracht, wenn die Ich-Erzählerin Luise zwischendurch als auktoriale (allwissende) Erzählerin fungiert.
Letztendlich war der Roman für mich persönlich nicht das einzigartige Hörvergnügen, das ich mir davon versprochen hatte!
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