Dienstag, 25. Oktober 2016
Judith W.Taschler „Bleiben“
liva, 14:33h
Die Wege von vier Personen kreuzen sich in der einen oder anderen Weise in Wien. Sie sind aber keine Fremden, denn vor zwanzig Jahren sind sie sich bei einer Zugfahrt nach Rom begegnet. Durch lediglich ein paar kurzen Gesprächen, die gemeinsame Zeit sich gegenüber sitzend im Abteil und einem schnellen Schnappschuss auf dem Bahnsteig sind alle nur flüchtige Bekannte geblieben. Bis jetzt, im Jahr 2015, werden sie verschiedene Ereignisse wieder zusammenführen.
Alle haben sich weiterentwickelt, sind ihren privaten und beruflichen Zielen mehr oder weniger gefolgt, haben sich in Beruf oder Kunst verwirklicht, sind um die Welt gereist, haben Familien gegründet oder auch als Single mehr oder weniger in den Tag hinein gelebt. Von jedem einzelnen erfahren wir aus dessen Leben, wie sie dorthin gelangt sind in der Zeitspanne zwischen Zugfahrt und Gegenwart. Alle scheinen sich in ihrem Leben eingerichtet zu haben, aber nicht alle können bleiben in diesem Leben.
Der Roman ist fast wie ein Kammerspiel angelegt. Innerhalb neun Monaten des Wiedersehens dieser so unterschiedlichen Menschen erzählt jeder von ihnen einem imaginären Freund, bzw. Freundin, aus dieser Zeit. Die Perspektiven zwischen den Personen und den einzelnen Monaten im Jahr 2015 sind wild durcheinandergewürfelt, was mindestens bis zur Hälfte des Buches zu viel Verwirrung, zu wiederholtem Zurückblättern und Chaos im Kopf des Lesers führt. Wie ein Knobelspiel aus der Zeitung muss man sich die einzelnen Leben zusammensetzen. Sprachlich eher kühl und sachlich bleiben die Persönlichkeiten der Protagonisten doch sehr oberflächlich. Man wird mit keinem der Charaktere so richtig warm. Gefühle bleiben schwarze Worte auf weißem Papier und haben mich beim Lesen nicht im Geringsten berührt.
Fast gewinnt man den Eindruck, als habe die Autorin ihr Hauptmerkmal auf Struktur und Ausrichtung des Romans gelegt, und weniger auf den Inhalt. Denn der bleibt bei diesem ganzen Durcheinander leicht auf der Strecke.
Hier ist meiner Meinung nach aus einer guten Idee und das Schreiben mit außergewöhnlicher Perspektive eine eher schleppende Geschichte geworden. Schade eigentlich!
*
Alle haben sich weiterentwickelt, sind ihren privaten und beruflichen Zielen mehr oder weniger gefolgt, haben sich in Beruf oder Kunst verwirklicht, sind um die Welt gereist, haben Familien gegründet oder auch als Single mehr oder weniger in den Tag hinein gelebt. Von jedem einzelnen erfahren wir aus dessen Leben, wie sie dorthin gelangt sind in der Zeitspanne zwischen Zugfahrt und Gegenwart. Alle scheinen sich in ihrem Leben eingerichtet zu haben, aber nicht alle können bleiben in diesem Leben.
Der Roman ist fast wie ein Kammerspiel angelegt. Innerhalb neun Monaten des Wiedersehens dieser so unterschiedlichen Menschen erzählt jeder von ihnen einem imaginären Freund, bzw. Freundin, aus dieser Zeit. Die Perspektiven zwischen den Personen und den einzelnen Monaten im Jahr 2015 sind wild durcheinandergewürfelt, was mindestens bis zur Hälfte des Buches zu viel Verwirrung, zu wiederholtem Zurückblättern und Chaos im Kopf des Lesers führt. Wie ein Knobelspiel aus der Zeitung muss man sich die einzelnen Leben zusammensetzen. Sprachlich eher kühl und sachlich bleiben die Persönlichkeiten der Protagonisten doch sehr oberflächlich. Man wird mit keinem der Charaktere so richtig warm. Gefühle bleiben schwarze Worte auf weißem Papier und haben mich beim Lesen nicht im Geringsten berührt.
Fast gewinnt man den Eindruck, als habe die Autorin ihr Hauptmerkmal auf Struktur und Ausrichtung des Romans gelegt, und weniger auf den Inhalt. Denn der bleibt bei diesem ganzen Durcheinander leicht auf der Strecke.
Hier ist meiner Meinung nach aus einer guten Idee und das Schreiben mit außergewöhnlicher Perspektive eine eher schleppende Geschichte geworden. Schade eigentlich!
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