Freitag, 9. Oktober 2015
Véronique Olmi “Nacht der Wahrheit“
liva, 13:43h
Enzo Popov ist zwölf Jahre alt und lebt mit seiner Mutter Liouba in einem noblen Apartment im Zentrum von Paris. Allerdings bewohnen beide nur eine kleine Kammer, denn Liouba ist lediglich die Haushälterin. Sie hält die Wohnung selbst dann penibel sauber, wenn die Herrschaften, die von ihr kaum Notiz nehmen, mal wieder verreist sind. Diese Anstellung ermöglicht es der jungen Frau ihren Sohn auf das angesehenste College der Stadt zu schicken. Das gibt sie Enzo täglich zu verstehen und auch dass er ein „Unfall“ war, „ich nenne es lieber Überraschung“, denn Liouba war erst 17 bei seiner Geburt.
Enzo denkt viel über die Dinge nach und ist sich ganz sicher,
dass er für seine Mutter eine Belastung ist;dass sie beide in der Gesellschaft, in der sie leben, nicht viel wert sind;dass sie aufgrund ihrer Herkunft nicht in diese Gegend gehören;dass er, Enzo, in seinem edlen College ein Außenseiter ist und niemals eine Chance haben wird;und dass er zu keiner Zeit, unter keinen Umständen, seiner Mutter von den Misshandlungen durch seine Mitschüler erzählen darf.
Also verkriecht er sich in seine eigene Welt, seine Bücher, isst trotz seines Übergewichtes zu viele Nutella-Brote, kleidet sich nur noch schwarz und hasst vor allem den Montagmorgen. Und Liouba tut weiterhin ihr Bestes, um Enzo ein besseres Leben zu bieten.
Gerade als es zum Äußersten kommt, bringt das die Wende ihrer beider Leben.
Véronique Olmi ist für mich die Meisterin des Erzählens. Auch wenn ihre Themen oft sehr düster und schwer sind, sind sie doch“ von dieser Welt“. Die Autorin gaukelt uns nichts vor, macht uns nicht glauben, das Leben sei ein Ponyhof, sondern zeigt es wie es ist, mit all seinen Facetten. Ihre Sprache ist unglaublich einfühlsam, manchmal poetisch. Auch wenn sich der Sinn ihrer Worte nicht immer gleich erschließen, und man manchmal nicht sofort weiß, wo Olmis Sätze hinführen, kann man die Bedeutung gerade zu spüren, lässt man sie eine Weile auf sich wirken.
Ungewöhnlich, verstörend, genial!
Eine weitere Rezension der Autorin hier im Blog:
http://buchlesetipp.blogger.de/stories/2189809/
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Enzo denkt viel über die Dinge nach und ist sich ganz sicher,
dass er für seine Mutter eine Belastung ist;dass sie beide in der Gesellschaft, in der sie leben, nicht viel wert sind;dass sie aufgrund ihrer Herkunft nicht in diese Gegend gehören;dass er, Enzo, in seinem edlen College ein Außenseiter ist und niemals eine Chance haben wird;und dass er zu keiner Zeit, unter keinen Umständen, seiner Mutter von den Misshandlungen durch seine Mitschüler erzählen darf.
Also verkriecht er sich in seine eigene Welt, seine Bücher, isst trotz seines Übergewichtes zu viele Nutella-Brote, kleidet sich nur noch schwarz und hasst vor allem den Montagmorgen. Und Liouba tut weiterhin ihr Bestes, um Enzo ein besseres Leben zu bieten.
Gerade als es zum Äußersten kommt, bringt das die Wende ihrer beider Leben.
Véronique Olmi ist für mich die Meisterin des Erzählens. Auch wenn ihre Themen oft sehr düster und schwer sind, sind sie doch“ von dieser Welt“. Die Autorin gaukelt uns nichts vor, macht uns nicht glauben, das Leben sei ein Ponyhof, sondern zeigt es wie es ist, mit all seinen Facetten. Ihre Sprache ist unglaublich einfühlsam, manchmal poetisch. Auch wenn sich der Sinn ihrer Worte nicht immer gleich erschließen, und man manchmal nicht sofort weiß, wo Olmis Sätze hinführen, kann man die Bedeutung gerade zu spüren, lässt man sie eine Weile auf sich wirken.
Ungewöhnlich, verstörend, genial!
Eine weitere Rezension der Autorin hier im Blog:
http://buchlesetipp.blogger.de/stories/2189809/
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