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Mittwoch, 28. Oktober 2020
Andreas Schäfer „Das Gartenzimmer“
liva, 16:39h
Eine Villa in Berlin steht im Mittelpunkt des neuen Romans von Andreas Schäfer, stellvertretend für einen Protagonisten. Die Geschichte erzählt von den Bewohnern dieses Hauses über mehr als ein Jahrhundert hinweg. Beginnend noch vor der Weimarer Republik und endend in jüngster Vergangenheit.
Zu Beginn des 20sten Jahrhunderts macht das betuchte Ehepaar Adam und Elsa Rosen Bekanntschaft mit dem jungen, aufstrebenden Architekten Max Taubert. Schon bald geben Sie ihm den Auftrag, ihnen eine Villa in Grunewald zu bauen. Er habe alle Freiheiten, seiner Kreativität sei keine Grenze gesetzt. Alsbald beginnt Max, schon fast besessen von seinem ersten Projekt, Pläne für das Haus zu zeichnen. Alles ist genau durchdacht. Wegen der Schräge des Grundstücks wird zweistöckig geplant, jeder Raum, jede Nische nach Lichteinfall gestaltet. Auch gewaltige Säulen sollen das Gebäude schmücken.
Bei der Hauseinweihung im Jahre 1909, bei der die gesamte Berliner Prominenz aus Politik und Kunstschaffenden geladen ist, sind sich alle einig, dass von dieser Villa ein gewisser Zauber ausgeht. Der junge Architekt Max Taubert gilt fortan als der Begründer der Moderne. Nicht für jeden aber, der in den nächsten 100 Jahren das "Rosen-Haus", wie es genannt wird, bewohnt, hat es diese positive Wirkung. Für einige birgt es etwas Geheimnisvolles, löst eine gewisse Angst, ein ungutes Gefühl aus. Entwickelt sich zu einer Art Fluch, dessen man zu entfliehen sucht. Der wahre Grund dafür scheint, wie wir bald erfahren, in der Geschichte des Hauses zu liegen in der sich Verbrechen und Tragisches ereignete.
Andreas Schäfer erzählt seine Geschichte nicht chronologisch, sondern springt hin und her in den Zeitebenen. Lässt aber die einzelnen Teile sich parallel entwickeln. Aufgrund der langen Zeitspanne, die sich durch den Roman zieht, bleiben immer wieder gewisse „Räume“, Zeiträume unerwähnt. So sind wir Leser*innen hin und wieder gefordert, Begebenheiten selbst zusammenzusetzen. Letztendlich aber geht der rote Faden nie verloren.
Die zu Beginn des Romans detailfreudigen Schilderungen der Architektur sind durchaus für nicht versierte Leser*innen verständlich. Nach einem doch etwas holprigen Start fand ich mich gut in die Geschichte ein. Zwischendurch drohte mir das Verständnis der Zusammenhänge aufgrund kleiner Widersprüchlichkeiten in der Erzählung zu entgleiten. Am Ende bleiben diese kleinen Kritikpunkte nicht relevant, positive Eindrücke überwiegen. Das Lesevergnügen dieser außergewöhnlichen, gut durchdachten Story wurde dadurch in keinster Weise geschmälert.
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Zu Beginn des 20sten Jahrhunderts macht das betuchte Ehepaar Adam und Elsa Rosen Bekanntschaft mit dem jungen, aufstrebenden Architekten Max Taubert. Schon bald geben Sie ihm den Auftrag, ihnen eine Villa in Grunewald zu bauen. Er habe alle Freiheiten, seiner Kreativität sei keine Grenze gesetzt. Alsbald beginnt Max, schon fast besessen von seinem ersten Projekt, Pläne für das Haus zu zeichnen. Alles ist genau durchdacht. Wegen der Schräge des Grundstücks wird zweistöckig geplant, jeder Raum, jede Nische nach Lichteinfall gestaltet. Auch gewaltige Säulen sollen das Gebäude schmücken.
Bei der Hauseinweihung im Jahre 1909, bei der die gesamte Berliner Prominenz aus Politik und Kunstschaffenden geladen ist, sind sich alle einig, dass von dieser Villa ein gewisser Zauber ausgeht. Der junge Architekt Max Taubert gilt fortan als der Begründer der Moderne. Nicht für jeden aber, der in den nächsten 100 Jahren das "Rosen-Haus", wie es genannt wird, bewohnt, hat es diese positive Wirkung. Für einige birgt es etwas Geheimnisvolles, löst eine gewisse Angst, ein ungutes Gefühl aus. Entwickelt sich zu einer Art Fluch, dessen man zu entfliehen sucht. Der wahre Grund dafür scheint, wie wir bald erfahren, in der Geschichte des Hauses zu liegen in der sich Verbrechen und Tragisches ereignete.
Andreas Schäfer erzählt seine Geschichte nicht chronologisch, sondern springt hin und her in den Zeitebenen. Lässt aber die einzelnen Teile sich parallel entwickeln. Aufgrund der langen Zeitspanne, die sich durch den Roman zieht, bleiben immer wieder gewisse „Räume“, Zeiträume unerwähnt. So sind wir Leser*innen hin und wieder gefordert, Begebenheiten selbst zusammenzusetzen. Letztendlich aber geht der rote Faden nie verloren.
Die zu Beginn des Romans detailfreudigen Schilderungen der Architektur sind durchaus für nicht versierte Leser*innen verständlich. Nach einem doch etwas holprigen Start fand ich mich gut in die Geschichte ein. Zwischendurch drohte mir das Verständnis der Zusammenhänge aufgrund kleiner Widersprüchlichkeiten in der Erzählung zu entgleiten. Am Ende bleiben diese kleinen Kritikpunkte nicht relevant, positive Eindrücke überwiegen. Das Lesevergnügen dieser außergewöhnlichen, gut durchdachten Story wurde dadurch in keinster Weise geschmälert.
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