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Donnerstag, 20. Juni 2019
Cay Rademacher „Ein letzter Sommer in Méjean“
liva, 12:27h
Die Luft flirrt in der Hitze, man hört die lauten Gesänge der Zikaden, es duftet nach Pinienharz und die vom Meer glattgewaschenen Kieselsteine knirschen unter den Strandschuhen…..
„Die Deutschen sind wieder da!“ Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Nachricht im kleinen südfranzösischen Küstenort Méjean. Wieder bezieht die ehemalige Clique das Ferienhaus oberhalb der kleinen Bucht. Wie schon vor genau 30 Jahren, als die Jugendlichen es nach anstrengenden Abiturprüfungen noch mal richtig krachen lassen wollten, bevor der Ernst des Lebens sie in alle Winde verstreuen würde. Doch einer von ihnen ist diesmal nicht mit angereist: Michael, der Sohn aus reichem Hause, gut aussehend, dem alles irgendwie zuflog, ohne dass er sich groß anstrengen musste, mit vielen Talenten ausgestattet und von allen bewundert. Er fiel damals einem Verbrechen zum Opfer, wurde tot am Strand gefunden. Der Fall konnte nicht aufgeklärt werden.
Jetzt hatte jeder der anderen einen anonymen Brief erhalten, in dem ihnen der Verfasser versprach, die Umstände des rätselhaften Mordes endlich ans Licht zu bringen. Und alle kamen sie. Auch die Polizei in Marseille erhält einen Hinweis, der sie dazu zwingt noch einmal im alten Mordfall zu ermitteln. Also entsendet man Kommissar Renard, der gerade erst seinen Dienst nach langer Krankheit wieder aufnimmt. Er hat noch sehr mit den Folgen einer Krebserkrankung zu kämpfen. Ob man ihn noch etwas schonen möchte und deshalb an dieses idyllische Fleckchen schickt, oder weil er ein wenig Deutsch spricht, ist ihm nicht recht klar. Und so nimmt er sich, zunächst inkognito, ein kleines Zimmer im einzigen Restaurant am Ort. Doch bald schon pfeifen es die Spatzen vom Dach: „Ein Flic aus Marseille ist in der Stadt!“
Während alle sich fragen, wie es jetzt weitergeht, streift der ausgemergelte, von Krankheit gezeichnete Kommissar durch Méjean und trifft wie zufällig auf jeden einzelnen der damals Verdächtigen, Dorfbewohner wie Touristen. Nur zögerlich erzählen sie, jeder auf seine eigene Weise und jeder lässt ein kleines bisschen Wahrheit aus.
Der Autor entführt uns Leser in diese herrliche Kulisse des sommerlichen Südfrankreich. Lässt uns miträtseln, macht uns zu Beobachtern und Zeugen und streut zum richtigen Zeitpunkt ein kleines Quäntchen Information hinein, um uns Stück für Stück an die Wahrheit heranzuführen. Er wechselt die Zeitperspektiven und schildert all seine Figuren authentisch und überaus menschlich. Bald schon ist die Oberfläche brüchig und wir sehen, was wirklich darunter liegt. Denn jeder der Beteiligten hat so sein eigenes kleines Geheimnis, das er lieber für sich behalten hätte. Die unglaubliche Atmosphäre im Roman und die nervenaufreibende Spannung werden bis zum Schluss aufrecht gehalten.
Ein Krimi wie er unterhaltsamer nicht sein könnte. Davon will ich mehr!
*
„Die Deutschen sind wieder da!“ Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Nachricht im kleinen südfranzösischen Küstenort Méjean. Wieder bezieht die ehemalige Clique das Ferienhaus oberhalb der kleinen Bucht. Wie schon vor genau 30 Jahren, als die Jugendlichen es nach anstrengenden Abiturprüfungen noch mal richtig krachen lassen wollten, bevor der Ernst des Lebens sie in alle Winde verstreuen würde. Doch einer von ihnen ist diesmal nicht mit angereist: Michael, der Sohn aus reichem Hause, gut aussehend, dem alles irgendwie zuflog, ohne dass er sich groß anstrengen musste, mit vielen Talenten ausgestattet und von allen bewundert. Er fiel damals einem Verbrechen zum Opfer, wurde tot am Strand gefunden. Der Fall konnte nicht aufgeklärt werden.
Jetzt hatte jeder der anderen einen anonymen Brief erhalten, in dem ihnen der Verfasser versprach, die Umstände des rätselhaften Mordes endlich ans Licht zu bringen. Und alle kamen sie. Auch die Polizei in Marseille erhält einen Hinweis, der sie dazu zwingt noch einmal im alten Mordfall zu ermitteln. Also entsendet man Kommissar Renard, der gerade erst seinen Dienst nach langer Krankheit wieder aufnimmt. Er hat noch sehr mit den Folgen einer Krebserkrankung zu kämpfen. Ob man ihn noch etwas schonen möchte und deshalb an dieses idyllische Fleckchen schickt, oder weil er ein wenig Deutsch spricht, ist ihm nicht recht klar. Und so nimmt er sich, zunächst inkognito, ein kleines Zimmer im einzigen Restaurant am Ort. Doch bald schon pfeifen es die Spatzen vom Dach: „Ein Flic aus Marseille ist in der Stadt!“
Während alle sich fragen, wie es jetzt weitergeht, streift der ausgemergelte, von Krankheit gezeichnete Kommissar durch Méjean und trifft wie zufällig auf jeden einzelnen der damals Verdächtigen, Dorfbewohner wie Touristen. Nur zögerlich erzählen sie, jeder auf seine eigene Weise und jeder lässt ein kleines bisschen Wahrheit aus.
Der Autor entführt uns Leser in diese herrliche Kulisse des sommerlichen Südfrankreich. Lässt uns miträtseln, macht uns zu Beobachtern und Zeugen und streut zum richtigen Zeitpunkt ein kleines Quäntchen Information hinein, um uns Stück für Stück an die Wahrheit heranzuführen. Er wechselt die Zeitperspektiven und schildert all seine Figuren authentisch und überaus menschlich. Bald schon ist die Oberfläche brüchig und wir sehen, was wirklich darunter liegt. Denn jeder der Beteiligten hat so sein eigenes kleines Geheimnis, das er lieber für sich behalten hätte. Die unglaubliche Atmosphäre im Roman und die nervenaufreibende Spannung werden bis zum Schluss aufrecht gehalten.
Ein Krimi wie er unterhaltsamer nicht sein könnte. Davon will ich mehr!
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