Dienstag, 7. Februar 2017
Gisa Klönne „Die Toten, die dich suchen“
Sie können es noch, beide, Gisa Klönne das Krimischreiben und Judith Krieger das Ermitteln!

Vier Jahre ist es her, da wollte Kriminalkommissarin Judith Krieger alles hinter sich lassen: die Mordkommission, ihre Arbeitskollegen, Köln, ihre verzwickten Familienverhältnisse und eigentlich auch sich selbst. Nach Kolumbien hatte es sie verschlagen. Doch bald schon ist sie nach Deutschland zurückgekehrt. Es sollte jedoch noch einmal Jahre dauern bis sie, nach langer Fortbildungszeit, die leitende Stellung in der Vermisstenabteilung der Kriminalpolizei Köln annimmt. Zunächst unsicher und mit einigen Unwägbarkeiten beginnt sie ihren neuen Job und wird bald doch wieder zu Ermittlungen eines Mordes hinzugezogen. Spätestens jetzt weiß Judith, dass sie letztendlich allem entfliehen kann, jedoch nicht sich selbst und nicht den Toten.

Ein kolumbianischer Geschäftsmann wird, nachdem als vermisst gemeldet, tot, gefesselt und offensichtlich gefoltert in einem leer stehenden Gebäudekomplex gefunden. Das neue Team um Krieger herum will noch nicht so recht funktionieren, was die Ermittlungen zunächst erschwert. Lange Zeit bleibt zweifelhaft, was das Opfer nach Köln geführt hat, von wem das Blut und das schwarze Haar, was am Tatort gefunden wird, stammt und was ein gewisser Übersetzer und Bekannter des Opfers mit all dem zu tun hat. Weiterhin wird eine junge Frau, kolumbianischer Herkunft, von ihrer Freundin als vermisst gemeldet. Es gibt also viel zu tun!

Und so gerät die sonst so stark wirkende Kriminalkommissarin nicht nur wieder in einen Mordfall, sondern kämpft auch gegen ihre eigenen Geister, die sie in Kolumbien zurückgelassen zu haben glaubte.

Nicht, dass dieser lang erwartete sechste Fall um Judith Krieger langsam und zaghaft beginnt, nein, die Autorin stürzt den Leser, ihrer Protagonisten gleich, geradezu kopfüber in den nächsten spannenden Kriminalfall; weit weg nach Kolumbien, in Drogenkriege und Korruption. Sie nimmt uns mit tief in die Seele und Gedanken der Kommissarin und lässt uns so begreifen, dass es wichtig ist, stets über den eigenen Tellerrand hinwegzuschauen. Mit allen Sinnen und äußerst empathisch beschreibt sie Situationen und die verschiedenen Charaktere.

Von der ersten Seite an hat mich dieser Krimi gefesselt und überzeugt und so hat sich das lange Warten gelohnt. Wieder einen Roman aus dieser Reihe zu lesen, fühlt sich ein bisschen an wie nach Hause kommen und alte Bekannte wieder zu treffen!


Wir dieses Buch nicht liest, ist selbst schuld!


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