Samstag, 12. November 2016
Joachim Meyerhoff „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“
Im zweiten Band seines autobiografischen Romans und somit Nachfolgers von Alle Toten fliegen hoch – Amerika beschreibt Joachim Meyerhoff seine Kindheitsjahre. Inmitten des Geländes einer psychiatrischen Klinik lebt er mit seinen Eltern und zwei älteren Brüdern; sein Vater, als Leiter der Anstalt, ist ein angesehener Arzt.

Zum Inhalt des Buches lässt sich eigentlich nicht viel mehr sagen, denn der Schreiber, Autor möchte ich ihn noch nicht einmal nennen, reiht hier wieder ein Anekdötchen ans andere, scheinbar alles, was ihm gerade so einfällt. Und so besteht dieser Roman aus einzelnen voneinander unabhängigen Geschichtchen. Um diese etwas interessanter zu gestalten, wird wohl, wie ich glaube, dass eine oder andere dazu erfunden, denn manches wirkt derart unglaubwürdig, dass man sich die Haare raufen möchte.

Jeglicher Versuch mit kleinen Slapstick ähnlichen Einlagen das ganze witziger zu machen, geht hier vollkommen in die Hose. Die Sprache wirkt aufgesetzt bemüht und allzu erzwungen. Hier fehlt Leichtigkeit und lockeres Erzählen. Der Schreiber ist emsig darin, Dinge und Situationen mit einem Wust von Adjektiven zu beschreiben und überfrachtet damit jeden einzelnen Satz. Auch bildhaftes Schreiben zählt nicht zu Meyerhoffs Stärken. Viele diese Schilderungen sind kaum nach zu vollziehen.

Es mag an mir persönlich liegen, dass mich gerade das, was mir am ersten Teil noch unterhaltsam vorkam, mich jetzt unendlich genervt hat und mir keinerlei Lesespaß bereiten konnte. Oder aber daran, dass hier ein Schauspieler seinen Namen nutzt, um einen weiteren Roman zu verkaufen. Ihm fehlt meiner Meinung nach jegliches Gespür für Menschen und Situationen.

Der großen Lobhudelei, die ich im Internet bezüglich dieses Buches gefunden habe, kann ich mich hier leider nicht anschließen! Da möge sich bitte jeder selbst ein Bild machen!


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