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Montag, 25. Juli 2016
Elizabeth Poliner "Wie der Atem in uns"
liva, 21:43h
Der Debütroman der Schriftstellerin Elizabeth Poliner erzählt von einer jüdischen Großfamilie, die jedes Jahr gemeinsam den Sommer am Meer verbringt. In einer jüdischen Sommerhaussiedlung an der Küste Connecticuts verleben die erwachsenen Schwestern Ada, Vivie und Bec mit ihren Ehemännern und Kindern beschwingte Tage. Die Männer der Familie arbeiten die Woche über in ihrem Kaufhaus in der Stadt und kehren freitags zurück zum Sommerhaus, um den Schabbat mit der Familie zu feiern.
Aus Molly’s, Adas Tochter, Perspektive wird die Geschichte in Jahresabschnitten rückwirkend erzählt. Nach 50 Jahren versucht sie die Geschehnisse des Sommers 1948 zu analysieren und zu ergründen, welche Konsequenzen der Unfall ihres Bruders auf alle Beteiligten hatte. Zu dieser Zeit ist sie gerade zwölf Jahre alt. Sie berichtet von diesem Jahr und der Leser weiß von Anfang an, dass sich in diesem Sommer durch den Tod des 8jährigen Davy vieles ändern wird. Wir erfahren viel von der Lebensgeschichte jeder Schwester, von der Beziehung der Familienmitglieder untereinander und von dem Gefangensein in der jüdischen Tradition, der Rollenverteilung zwischen Männern, Frauen und Kindern und der Abschottung gegen alle nichtjüdischen Einflüsse.
Über den glücklichen Tagen und dem entspannten Leben im Juli und August 1948 hängt die dunkle Wolke des Unfalls, die wir als Leser immer gegenwärtig haben, von der die Protagonisten aber nichts ahnen. Wir sehen die Endlichkeit des entspannten Zusammenseins und die tiefe Veränderung der Lebensumstände der Familie, denen keiner der Beteiligten entkommen wird.
In einfacher, dennoch lebendige Sprache erzählt die Autorin von dieser Familie, in der Zusammenhalt zunächst großgeschrieben wird, doch wie in jeder größeren Institution machen es sich die einzelnen Mitglieder gegenseitig nicht immer leicht. Nicht nur die Vergangenheit prägt das Miteinander, sondern ebenso die Zukunft nach dem schrecklichen Tod von Molly’s Bruder. Poliner zeigt, dass im System Familie jedes Verhalten des Einzelnen und jedes Ereignis Folgen für alle nach sich zieht.
Selten in letzter Zeit hat mich ein Buch so sehr gefesselt. Von der ersten Seite an wurde ich in dieser Familie aufgenommen, habe gespannt die Geschichte der Schwestern Ada, Vivie und Bec , deren Ehemännern und Kindern verfolgt und mitgelitten beim Unfalltod von Adas jüngsten Kind Davy.
Ein durchaus gelungenes Debüt!
*
Aus Molly’s, Adas Tochter, Perspektive wird die Geschichte in Jahresabschnitten rückwirkend erzählt. Nach 50 Jahren versucht sie die Geschehnisse des Sommers 1948 zu analysieren und zu ergründen, welche Konsequenzen der Unfall ihres Bruders auf alle Beteiligten hatte. Zu dieser Zeit ist sie gerade zwölf Jahre alt. Sie berichtet von diesem Jahr und der Leser weiß von Anfang an, dass sich in diesem Sommer durch den Tod des 8jährigen Davy vieles ändern wird. Wir erfahren viel von der Lebensgeschichte jeder Schwester, von der Beziehung der Familienmitglieder untereinander und von dem Gefangensein in der jüdischen Tradition, der Rollenverteilung zwischen Männern, Frauen und Kindern und der Abschottung gegen alle nichtjüdischen Einflüsse.
Über den glücklichen Tagen und dem entspannten Leben im Juli und August 1948 hängt die dunkle Wolke des Unfalls, die wir als Leser immer gegenwärtig haben, von der die Protagonisten aber nichts ahnen. Wir sehen die Endlichkeit des entspannten Zusammenseins und die tiefe Veränderung der Lebensumstände der Familie, denen keiner der Beteiligten entkommen wird.
In einfacher, dennoch lebendige Sprache erzählt die Autorin von dieser Familie, in der Zusammenhalt zunächst großgeschrieben wird, doch wie in jeder größeren Institution machen es sich die einzelnen Mitglieder gegenseitig nicht immer leicht. Nicht nur die Vergangenheit prägt das Miteinander, sondern ebenso die Zukunft nach dem schrecklichen Tod von Molly’s Bruder. Poliner zeigt, dass im System Familie jedes Verhalten des Einzelnen und jedes Ereignis Folgen für alle nach sich zieht.
Selten in letzter Zeit hat mich ein Buch so sehr gefesselt. Von der ersten Seite an wurde ich in dieser Familie aufgenommen, habe gespannt die Geschichte der Schwestern Ada, Vivie und Bec , deren Ehemännern und Kindern verfolgt und mitgelitten beim Unfalltod von Adas jüngsten Kind Davy.
Ein durchaus gelungenes Debüt!
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