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Mittwoch, 26. März 2014
Zum 100. Todestag des Lyrikers Christian Morgenstern
liva, 14:47h
Ende des Monats jährt sich der Tod Christian Morgensterns zum hundertsten Mal. Der deutsche Dichter, Schriftsteller und Übersetzer wurde 1871 in München geboren. Schon früh war Morgenstern für verschiedene Zeitschriften tätig und wurde bald Übersetzer und Lektor beim Buchverlag S.Fischer und später beim bekannten Piper Verlag. Zeitlebens litt der Dichter an einer Lungenerkrankung, die ihn allerdings von den zahlreichen Reisen, bei denen er verschiedene Sprachen studierte, nicht abhielt. Bekannt wurde er vor allem durch seine „komische Lyrik“. Das sind Werke und Gedichte, die ein humoristisches Spiel mit Worten erkennen lassen. Diese Tradition wurde von vielen namhaften Dichtern wie etwa Joachim Ringelnatz, Wilhelm Busch, Heinrich Heine, Heinz Erhard und später Robert Gernhardt fortgesetzt.
Aber ernst konnte Morgenstern auch. So hat er eine große Anzahl ernsthaftere und tiefschürfende Gedichte verfasst, die in viele Sprachen übersetzt sind. Auch Komponisten haben sich seiner Texte bedient und sie erfolgreich vertont. Er starb am 31.März 1914.
(Quellen wikipedia und u.a. links)
Bei meiner Recherche zu Christian Morgenstern habe ich zahlreiche seiner Gedichte gelesen; sie sind mir aber eher fremd geblieben. Auch seinen viel zitierten Humor konnte ich nicht überall nachvollziehen und muss ihm ein Lob seines „heiteren“ Schaffens leider schuldig bleiben. Da sind mir Ringelnatz, Busch und Gernhardt doch lieber!
Der Gingganz
Ein Stiefel wandern und sein Knecht
von Knickebühl gen Entenbrecht.
Urplötzlich auf dem Felde drauß
begehrt der Stiefel: Zieh mich aus!
Der Knecht drauf: Es ist nicht an dem;
doch sagt mir, lieber Herre, -- : wem?
Dem Stiefel gibt es einen Ruck:
Fürwahr, beim heiligen Nepomuk,
ich GING GANZ in Gedanken hin . . .
Du weißt, daß ich ein andrer bin,
seitdem ich meinen Herrn verlor. . .
Der Knecht wirft beide Arm' empor,
als wollt' er sagen: Laß doch, laß!
Und weiter zieht das Paar fürbaß.
(Christian Morgenstern aus „Galgenlieder“)
http://www.galgenlieder.com
http://www.christian-morgenstern.de/ (digitales Morgenstern-Archiv)
Aber ernst konnte Morgenstern auch. So hat er eine große Anzahl ernsthaftere und tiefschürfende Gedichte verfasst, die in viele Sprachen übersetzt sind. Auch Komponisten haben sich seiner Texte bedient und sie erfolgreich vertont. Er starb am 31.März 1914.
(Quellen wikipedia und u.a. links)
Bei meiner Recherche zu Christian Morgenstern habe ich zahlreiche seiner Gedichte gelesen; sie sind mir aber eher fremd geblieben. Auch seinen viel zitierten Humor konnte ich nicht überall nachvollziehen und muss ihm ein Lob seines „heiteren“ Schaffens leider schuldig bleiben. Da sind mir Ringelnatz, Busch und Gernhardt doch lieber!
Der Gingganz
Ein Stiefel wandern und sein Knecht
von Knickebühl gen Entenbrecht.
Urplötzlich auf dem Felde drauß
begehrt der Stiefel: Zieh mich aus!
Der Knecht drauf: Es ist nicht an dem;
doch sagt mir, lieber Herre, -- : wem?
Dem Stiefel gibt es einen Ruck:
Fürwahr, beim heiligen Nepomuk,
ich GING GANZ in Gedanken hin . . .
Du weißt, daß ich ein andrer bin,
seitdem ich meinen Herrn verlor. . .
Der Knecht wirft beide Arm' empor,
als wollt' er sagen: Laß doch, laß!
Und weiter zieht das Paar fürbaß.
(Christian Morgenstern aus „Galgenlieder“)
http://www.galgenlieder.com
http://www.christian-morgenstern.de/ (digitales Morgenstern-Archiv)
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