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Mittwoch, 19. März 2014
Elanor Dymott „Bevor sie mich liebte“
liva, 12:30h
Bevor Rachel ihn liebte war sie eine Andere. Das muss Alexander erfahren, nachdem seine geliebte Frau auf tragische Weise ums Leben kam. Während eines Ehemaligentreffens an der Universität Oxford wurde sie ermordet. Jetzt, ein halbes Jahr später, reist Alex nochmals an den Ort, an dem er seine Rachel vor vielen Jahren kennen und lieben gelernt hat und an dem er sie für immer verloren hat. Weil die Polizei zwar ermittelt, aber bisher noch zu keinem Ergebnis gekommen ist, versucht der trauernde Ehemann mehr über die zurückliegenden Vorkommnisse zu erfahren. Harry, der damaliger Tutor während des Studiums hatte ihn eingeladen, um ihm „Unterlagen“ von Rachel zu übergeben. Bei diesen Treffen, die während Alex' Oxfordaufenthalt täglich stattfinden, weiß Harry eine Geschichte zu erzählen, von der Alex nichts im Entferntesten ahnte, und was ihn jetzt zutiefst erschüttert. Was er hier hört und erfährt hat nicht viel mit dem Bild seiner lieben Ehefrau zu tun, das er kannte.
Um sich aber ein ganzes Bild der Geschehnisse machen zu können, muss Alex viele Puzzleteile zusammensetzen. Die bestehen aus Aussagen von Harry, der Patentante der Verstorbenen, den Unterlagen, die er im Schreibtisch findet und den Angaben Rachels damaliger bester Freunde Anthony und Cissy. Diese wurden nach einem Vorfall von der Uni verwiesen. Das meiste erfährt der Ich-Erzähler Alex aus zweiter oder dritter Hand.
Die Vorkommnisse in diesem Roman wären in hundert Seiten erzählt, hielte die Autorin den Leser nicht auf fragwürdige Weise hin. Erst nach der Hälfte des Buches beginnt die Geschichte um Rachel; die Seiten davor sind gefüllt mit Spekulationen und Vermutungen Alex‘. Seine Ausführungen gleichen mehr einem Bericht, denn einer Erzählung, der Text, nur durch wenige Dialoge unterbrochen, einer Bestandsaufnahme.
Der Leser bleibt auf Abstand. Auch er kann sich nur auf Aussagen anderer stützen, von denen er nicht weiß, wie weit sie der Wahrheit entsprechen. Jeder der Beteiligten redet über den anderen, glaubt zu gewusst zu haben, was im Nächsten vor sich ging. So entsteht eine Menge Hören-Sagen, ohne einer Wirklichkeit näherzukommen. Wessen Aussage ist zu trauen, wie viel ist sie wert? Der Leser wird für meinen Geschmack zu wenig mit Fakten, die zum näheren Verständnis führen, denn mit gegenstandslosen Kleinigkeiten versorgt; aber die dann im Detail.
In diesem Krimi, wenn man ihn denn so nennen will, geht es nicht eigentlich um die Suche des Mörders, sondern um ein Psychogramm der Figuren. Der Spannungsbogen wurde allerdings so weit gedehnt, dass ungeduldigen Lesern schnell die Neugierde aufs Ende abhanden kommt. Aber das ist Elanor Dymott’s erster Roman; es kann also nur besser werden.
Gute Idee, schlecht umgesetzt!
Um sich aber ein ganzes Bild der Geschehnisse machen zu können, muss Alex viele Puzzleteile zusammensetzen. Die bestehen aus Aussagen von Harry, der Patentante der Verstorbenen, den Unterlagen, die er im Schreibtisch findet und den Angaben Rachels damaliger bester Freunde Anthony und Cissy. Diese wurden nach einem Vorfall von der Uni verwiesen. Das meiste erfährt der Ich-Erzähler Alex aus zweiter oder dritter Hand.
Die Vorkommnisse in diesem Roman wären in hundert Seiten erzählt, hielte die Autorin den Leser nicht auf fragwürdige Weise hin. Erst nach der Hälfte des Buches beginnt die Geschichte um Rachel; die Seiten davor sind gefüllt mit Spekulationen und Vermutungen Alex‘. Seine Ausführungen gleichen mehr einem Bericht, denn einer Erzählung, der Text, nur durch wenige Dialoge unterbrochen, einer Bestandsaufnahme.
Der Leser bleibt auf Abstand. Auch er kann sich nur auf Aussagen anderer stützen, von denen er nicht weiß, wie weit sie der Wahrheit entsprechen. Jeder der Beteiligten redet über den anderen, glaubt zu gewusst zu haben, was im Nächsten vor sich ging. So entsteht eine Menge Hören-Sagen, ohne einer Wirklichkeit näherzukommen. Wessen Aussage ist zu trauen, wie viel ist sie wert? Der Leser wird für meinen Geschmack zu wenig mit Fakten, die zum näheren Verständnis führen, denn mit gegenstandslosen Kleinigkeiten versorgt; aber die dann im Detail.
In diesem Krimi, wenn man ihn denn so nennen will, geht es nicht eigentlich um die Suche des Mörders, sondern um ein Psychogramm der Figuren. Der Spannungsbogen wurde allerdings so weit gedehnt, dass ungeduldigen Lesern schnell die Neugierde aufs Ende abhanden kommt. Aber das ist Elanor Dymott’s erster Roman; es kann also nur besser werden.
Gute Idee, schlecht umgesetzt!
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