Freitag, 2. August 2013
Drüber gelesen: „Alles was wir geben mussten“
„(…) ein Science Fiction für Leute die keinen Science Fiction mögen“ so betitelte die TV-Today diese Woche den Film „Alles was wir geben mussten“ in Pro Sieben. Die Umsetzung des gleichnamigen Romans von Kazuo Ishiguro ist wahrhaftig ein solcher Film. Ein Sci-Fi, der gänzlich auf fliegende Autos und Monsterköpfe verzichten kann. Ein überaus trauriger und nachdenklicher Film.

Auf das Buch bin ich bereits im Jahre 2005, dem Jahr seines Erscheinens, aufmerksam geworden. In ihm wird auf ganz subtile Weise ein Zukunftsszenarium beschrieben, was bestürzt und ängstigt, aber auch gar nicht so weit ab von der Realität zu sein scheint. Zunächst glaubt sich der Leser in einem „normalen“ Schullandheim zu befinden, bis Worte wie „Spende“ oder „Aufseher“ fallen und eine „Madame“ die Kreativität der Schüler prüft. Irgendwann muss man sich fragen, was das alles zu bedeuten hat. Fragen häufen sich, je tiefer man in die Geschichte eintaucht. Auch hinterher bleibt vieles unklar. Der Autor schafft während des Lesens ein unterschwellig ungutes Gefühl, ohne dass man es zu benennen vermag. Das nenne ich die große Kunst eines Literaten!

Obwohl ich mich mit dem, was ich sonst lese weit ab vom Fiktionalen bewege, war ich absolut begeistert und hingerissen von diesem beeindruckenden Roman. Die Angst, ich könnte mir die Erinnerung des Lesevergnügens mit dem Anschauen des Filmes zunichtemachen, hat sich in keinster Weise bestätigt. Die Verfilmung mit Keira Knightley und Carey Mulligan ist meiner Meinung nach sehr gelungen und nimmt nichts vom Gefühl, das die Lektüre hinterlassen hat.

Super Buch, Super Film!

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